Erneut brennt ein Sendemast in München. Es ist der zweite Vorfall dieser Art innerhalb weniger Wochen. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet einen Zusammenhang.
München – In der Nacht auf Mittwoch, gegen 1 Uhr, ist ein Notruf bei Feuerwehr und Polizei eingegangen: Anwohner hatten im Bereich des Theodor-Heuss-Platzes einen Knall gehört. Der dort stehende Sendemast brannte kurze Zeit später lichterloh, meterhoch loderten die Flammen.
Die Feuerwehr musste den Brand in der Höhe bekämpfen, hatte das Feuer aber schnell unter Kontrolle. Durch die Hitze barsten bei einem benachbarten Haus die Fenster. Es entstand ein Schaden in Höhe von rund einer Million Euro. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Sendemast abgefackelt: Sind Serientäter am Werk?Bereits Ende Mai war auf dem BR-Gelände in Freimann ein Sendemast in Flammen aufgegangen. Unbekannte hatten sich Zutritt zum Gelände verschafft und eine Kabelstrang in Brand gesteckt. Die Polizei fahndete auch mit einem Hubschrauber nach den Tätern – ohne Erfolg.
Und auch andere Taten aus München weisen ein ähnliches Muster auf. An der Leinthalerbrücke und der Herzog-Heinrich-Brücke hatte es nachts vor gut einem halben Jahr jemand auf Kunststoffrohre abgesehen, in denen dicke Glasfaserkabel untergebracht sind. Die Kabel versorgen große Firmen in Oberföhring – wie Fernsehsender, das Institut für Rundfunktechnik (IRT), den Bayerischen Rundfunk (BR) und auch normale Haushalte – mit schnellem Internet. Sie gehören unter anderem Vodafone.
In der Nacht zum 19. Dezember 2019 wurde an beiden Brücken nahezu zeitgleich mit einem Brandbeschleuniger – vermutlich Benzin – Feuer gelegt. Den Schaden schätzte die Polizei auf mehr als 100.000 Euro. “Ob da ein Tatzusammenhang besteht, wissen wir nicht”, sagte der Polizeisprecher am Donnerstag. “Das wird natürlich geprüft.”
In allen Fällen ermittelt das Kommissariat 43, das für “politisch motivierte Kriminalität links” zuständig ist.
Quelle: Abendzeitung München