Die Plauener Feuerwehr musste in der Nacht von Freitag zu Samstag zum Löscheinsatz in den Plauener Thor-Steinar-Laden “Oseberg” ausrücken. Mehrere Menschen wurden dort in Sicherheit gebracht, dabei kam niemand zu Schaden. Die Fassade des mehrgeschossigen Wohnhauses an der Jößnitzer Straße ist teils zerstört worden und in voller Höhe rußgeschwärzt. Der rechte Szeneladen ist bei dem Brand ebenfalls schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Teile des Eingangsbereiches sind verkohlt.
Die Berufsfeuerwehr traf jedoch rechtzeitig ein, um Schlimmeres zu verhindern, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Samstag. Zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich mehr als zehn Menschen in dem Gebäude. Sie konnten inzwischen fast ausnahmslos wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Sachschaden ist hoch, wurde aber noch nicht näher beziffert.
Die Ermittlungen hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum des Landeskriminalamtes (LKA) Sachsen übernommen. Brandursachenermittler und weitere Spezialisten des LKA haben am Samstag den Brandort untersucht und Spuren gesichert. Schaulustige hielten sich am Vormittag und am Mittag in Nähe des abgesperrten Brandortes auf und verfolgten das Geschehen aus der Distanz.
“Wir gehen von Brandlegung aus”, sagte LKA-Sprecher Tom Bernhardt zur “Freien Presse”. Der oder die Täter “nahmen billigend in Kauf, dass Menschen verletzt werden”, erklärte Bernhardt. Die vom Brand bedrohten Wohnungen liegen über dem Geschäft, das vermutlich das Ziel der Aktion gewesen sein dürfte, den Begriff Brandanschlag verwenden die Ermittler zumindest bislang nicht. Allerdings sehe es nach einer politisch motivierten Straftat aus.
Bereits in der Nacht zum Freitag hatte sich ein ähnlicher Vorfall in Chemnitz ereignet. Auch dort war ein Szeneladen im Wohngebiet Fritz-Heckert Ziel einer Brandlegung.
Quelle: Freie Presse