chronik
widerständische momente festgehalten (spiegelung von chronik.blackblogs.org)
Browse: Home / Steine gegen Vonovia-Zentrale

Steine gegen Vonovia-Zentrale

By chronik on November 6, 2019

Bremen, 6. November 2019

Feste feiern wie sie fallen! Vom Freudenfeuer¹ auf dem Parkplatz von Vonovia inspiriert, besuchten wir die Zentrale des Immobilienriesen in der Bremer Innenstadt und zerlegten die Fensterfassade unter Verwendung von Kleinpflastersteinen. Vonovia macht regelmäßig Schlagzeilen, auch in der bürgerlichen Presse. Durch Mietsteigerung, strategische Modernisierung und Betriebskostenbetrug ist Vonovia ständig bestrebt, seinen Gewinn zu steigern und „ihren“ Wohnraum bestmöglich zu verwerten. Leidtragende sind Mieter und Mieterinnen, die zum Umzug genötigt und in letzter Konsequenz zwangsgeräumt werden. Kurzum: Vonovia ist ein Scheißverein!²

Unser Handeln ist Teil des vielfältigen Widerstandes gegen die Aufwertung von Quartieren und die Verdrängung von Bewohnerinnen und Bewohnern. Immer wieder gibt es Angriffe auf die Profiteure der Gentrifizierung, Proteste gegen Vertreibung, die Organisierung von Mieterinnen und Mietern in ihrer Nachbarschaft und große Demonstrationen für das Recht auf Wohnen. Militante Angriffe sind dabei eines von vielen Mitteln, sie sind legitim und notwendig. Ein direkter wirtschaftlicher Schaden zerrt die Akteure in die Öffentlichkeit und schmälert die Bilanzen. Die abgebrannten Fahrzeuge vom vergangenen Wochenende sicher mehr als die kaputten Fensterscheiben von vergangener Nacht. Dennoch: ein Anfang ist ein Anfang.

Für das bedingungslose Recht auf Wohnen!

Vonovia vergesellschaften!

¹ https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-bremer-radikale-auf-gewaltkurs-_arid,1872833.html

² https://de.indymedia.org/node/36818

Quelle: Indymedia (Tor)

 

 

In Bremen haben offenbar „autonome Gruppen“ in den letzten Tagen gleich zweimal zugeschlagen. Am frühen Sonntagmorgen brannten neun Autos auf dem eingezäunten Parkplatz des Wohnungskonzerns Vonovia im Stadtteil Woltmershausen; am Mittwoch früh flogen Pflastersteine gegen die Fensterscheiben der Vonovia-Zen­trale in der Bremer Innenstadt.

„Vom Freudenfeuer auf dem Parkplatz von Vonovia inspiriert … zerlegten wir die Fensterfassade unter Verwendung von Kleinpflastersteinen“, heißt es in einem der taz vorliegenden Bekennerschreiben. Absender: „autonome@gruppen.org“. Die Parole der Bekenner lautet schlicht: „Vonovia vergesellschaften! Für das bedingungslose Recht auf Wohnen!“, die Aktionen seien „ein Anfang“.

Das Bekennerschreiben rechtfertigt „militante Angriffe“ als „eines von vielen Mitteln“: „Ein direkter wirtschaftlicher Schaden zerrt die Akteure in die Öffentlichkeit und schmälert die Bilanzen. Die abgebrannten Fahrzeuge vom vergangenen Wochenende sicher mehr als die kaputten Fensterscheiben von vergangener Nacht.“

Obwohl die Polizei in der Nähe der Brandstelle einen 29-jährigen Mann vorübergehend festgenommen hat, gibt es noch keine Auskunft über die möglichen Täter. Der Tatverdächtige wurde auf freien Fuß gesetzt. Ob er weiterhin „im Verdacht“ steht, wollte die Bremer Polizei weder bestätigen noch dementieren.

Dass die militanten Aktionen das Unternehmen Vonovia „in die Öffentlichkeit zerren“, ist sicher richtig, wobei es auch sonst viele Schlagzeilen über die Geschäftspraktiken von Deutschlands größtem Wohnungsbauunternehmen gibt. Was den direkten materiellen Schaden angeht – die Polizei geht bei den neun Fahrzeugen von rund 250.000 Euro aus – ist das Argument weniger überzeugend: Für das vergangene Jahr meldete die Vonovia ihren Aktionären einen Gewinn nach Steuern von deutlich mehr als zwei Milliarden Euro.

„Linkspolitisch motivierte Anschläge passieren in Bremen zu fast 100 Prozent frühmorgens zwischen 3:00 und 4:00 Uhr“, hieß es am Sonntagmorgen in den sozialen Netzwerken. Tatsächlich hatten die Brandstifter offenbar gegen drei Uhr morgens ein Loch in den Maschendrahtzaun geschnitten, vermutlich Grillanzünder auf die Autoreifen gelegt – und waren weglaufen. Mehrfach haben in den letzten Jahren in Bremen Polizeiautos gebrannt, die nach dieser Methode angezündet wurden. Einen Ermittlungserfolg konnte die Polizei bisher nicht vermelden. Auch im Sommer dieses Jahres brannten Vonovia-Autos.

In Dresden waren im Mai vier Vonovia-Autos in Brand gesetzt worden. Dort besitzt Vonovia 38.000 Wohnungen und war aufgrund fehlerhafter Mieterhöhungen und Nebenkostenabrechnungen in die Öffentlichkeit geraten.

„Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, dass der politische Streit jetzt in Gewalt eskaliert ist“, meinte der Dresdener FDP-Fraktionschef Holger Zastrow. Gewalttäter hätten sich durch den „verbal aufgeheizten Dauerfeldzug gegen Vonovia und die gesamte Wohnungswirtschaft mit Klassenkampf-Vokabeln“ legitimiert gefühlt, sagte Zastrow und forderte die Vonovia-Kritiker auf, „sich zu mäßigen und klar gegen extremistische Gewalt aussprechen“.

Die Bremer Linke, die die Kritik an den Praktiken von Vonovia immer besonders lautstark vorträgt, hat sich zu den Brandanschlägen von Sonntag bisher nicht geäußert. Auf Nachfrage erklärte ein Linken-Sprecher, das Thema werde möglicherweise im Landesvorstand behandelt.

Nicht allein Vonovia ist im Visier der „autonomen Gruppen“. Anfang Oktober wurden beim Eigentümerverband Haus und Grund in der Bremer Innenstadt reihenweise Scheiben eingeschlagen. Die waren offenbar weniger widerständig als die bei der Vonovia, die bloß splitterten. Einige vermummte Personen hatten nach Aussage von Augenzeugen mit Feuerlöschern, Steinen, Farbflaschen und Hämmern die Glasfassade von Haus und Grund traktiert und durch die Löcher in den Fenstern Farbe in die Innenräume gesprüht. Haus und Grund bezifferte den Schaden auf rund 70.000 Euro.

Die Bremer Polizei hat auch dazu bisher keinen Ermittlungserfolg gemeldet. Auch dazu gab es ein Bekennerschreiben auf „Indymedia“ im Internet, in dem die grundsätzliche Kritik am Privateigentum im Kapitalismus ausführlich erläutert wird. Mitte August waren die Scheiben von vier Immobilienbüros in den Bremer Stadtteilen Findorff und Walle das Ziel von Steinewerfern.

Quelle: Taz

Posted in Deutsch | Tagged Bremen

« Previous Next »

Suche

Tags

Aachen Berlin Bielefeld Bochum Bonn Bremen Chemnitz Dortmund Dresden Duisburg Erfurt Essen Flensburg Frankfurt am Main Freiburg Gießen Greifswald Göttingen Halle Hambacher Forst Hamburg Hannover Jena Karlsruhe Kassel Kiel Köln Leipzig Lübeck Lüneburg Magdeburg Mainz Mannheim Marburg München Münster Neumünster Nürnberg Potsdam Rostock Stuttgart Tübingen Weimar Wuppertal Würzburg

chronik.blackblogs.org

Archiv von Indymedia Linksunten
linksunten.indymedia.org
xrlvebokxn22g6x5gmq3cp7r...

Spiegel von de.indymedia.org
raxuatgmxdvnp4no.onion
mphvik4btkr2qknt.onion

RSS Barrikade.info (CH)

  • Nieder mit dem reaktionären Mullah-Regime, nieder mit dem zionistischen Staat Israel! August 22, 2025
  • Justice4Nzoy Demo 30.8.25 Zürich August 21, 2025
  • Aufruf - Highway to hell August 20, 2025
  • UPDATE: Solidarität mit Benazir Savda! August 20, 2025
  • FreeBaran - Das Recht auf Asyl muss eingehalten werden! August 20, 2025
  • (A-Radio) Libertärer Podcast Julirückblick 2025 August 11, 2025
  • LEERSTAND? WIDERSTAND! Politischer Prozess in Winti August 11, 2025
  • Solidarität mit B. Savda! August 10, 2025
  • Die BKW brennt August 7, 2025

RSS Emrawi.org (AT)

  • Selbstverwaltetes linkes Zentrum Leoncavallo in Mailand von Meloni-Regierung nach 31 Jahren Besetzung geräumt! August 24, 2025
  • (A-Radio) Libertärer Podcast Julirückblick 2025 August 18, 2025
  • a-radio - Inter* in der NS-Zeit und Sowayda. A Testimony August 18, 2025
  • „Das Camp wird stattfinden!“ – Rheinmetall Entwaffnen lässt sich nicht verbieten August 12, 2025
  • File the Power! - Mobi-Vortrag Schwarze Raupe Graz August 10, 2025
  • File the Power! - Mobi-Vortrag OAT Linz August 10, 2025
  • Machtwechsel im #Senegal, Teil 4.2: Ein Rückblick nach 16 Monaten - Antikoloniale Wirtschaft, Souveränität und begrenzte Freiheiten August 4, 2025
  • Kann man gegen Krieg und zugleich gegen Klärung der Kriegsursachen sein? August 3, 2025
  • Razzia am Peršmanhof, gehts noch?! July 29, 2025

RSS Indymedia (DE)