Frankfurt am Main, 13. Oktober 2018
Der neurechte Verleger Götz Kubitschek ist am Samstagabend nach der Buchmesse in Frankfurt überfallen worden. Drei vermummte Männer hätten ihn gegen 22 Uhr vor einer Pizzeria im Stadtteil Sachsenhausen «wie aus dem Nichts» von hinten an den Kopf getreten und ihn unflätig und namentlich beschimpft, sagte er der NZZ. Seiner Frau, Ellen Kositza, die bei dem Angriff hinfiel, seien die Täter auf den Rücken gesprungen. Ein zur Hilfe eilender Mitarbeiter sei mit einer Flasche im Gesicht verletzt worden.
Die Polizei Frankfurt bestätigte der NZZ die Angaben und hat eine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung aufgenommen. Es werde jetzt ermittelt, sagte eine Sprecherin. Kubitschek geht davon aus, dass die Täter linke Aktivisten waren. «Ich denke, dass sie mich zufällig vor der Pizzeria gesehen haben und eher spontan beschlossen, zurückzugehen und anzugreifen.»Kubitschek ist einer der umstrittensten Figuren der Neuen Rechten. Seine Anwesenheit auf der Buchmesse hatte schon im vergangenen Jahr zu Handgreiflichkeiten zwischen AfD-Anhängern und Linken geführt. Dieses Jahr hatte er für Aufsehen gesorgt, weil er die Veranstalter der Buchmesse, die ihn in eine abgelegene Ecke placieren wollten, hereingelegt hatte. Er «verkaufte» seinen Verlag Antaios an einen befreundeten Zahnarzt und seinen eigens neu gegründeten Verlag. So erreichte Kubitschek, dass er als Autor mitten im Messetrubel anwesend war.
Quelle: NZZ