Bochum, 27. September 2018
Wie aus einem Polizeibericht hervorgeht, wurde das Haus des langjährigen NPD-Landesvorsitzende Claus Cremer am 27.09.2018 mit Steinen angegriffen. Der Polizeibericht nennt zwar nicht die Hausnummer, wer das Haus jedoch in den letzten Tagen in Augenschein nahm, konnte die Spuren der darin beschriebenen Abläufe erkennen. Scheinbar wurden Fassade und Fenster mit Steinen angegriffen.
Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Claus Cremer hatte in der Vergangenheit immer wieder mit internen Querelen zu kämpfen. Der umstrittene Landeschef hatte in der näheren Vergangenheit immer wieder gegen Konkurrenten geschossen und interne Intrigen ausgelöst. Die von ihm angezettelte Schlägerei beim NPD-Sommerfest war dabei nur die Spitze des Eisberges. Immer wieder kam es zu Streitereien mit ehemaligen Wegbegleitern. Ansonsten versagte der Landesverband in der Vergangenheit auf allen Ebenen. Sein NPD Ortsverband Bochum-Wattenscheid fiel lediglich durch aggressive, teilweise psychisch labile Persönlichkeiten auf, die Cremer ausnutzte und die im Resultat alsbald mit Gefängnisstrafen konfrontiert waren. Weil es bei der NPD bergab ging, suchte sich Cremer bald neue Verbündete und fand mit der Partei „Die Rechte Dortmund“ ein zweites Standbein. Seine Kameradschaftsvergangenheit führte ihn schließlich wieder in offen gewaltbereite, neonazistische Kreise. Zunehmend besuchte er Kundgebungen von „Die Rechte“ und nahm an Veranstaltungen aus dem HoGeSa/Hooligan/Rocker-Umfeld teil, zuletzt in Mönchengladbach am 20.09.18. Auch wegen dieser Kontakte und seinen engen Kontakten ins gewaltbereite Neonazi-Milieu ist er in der NPD umstritten. Tendierte in den letzten Jahren die Präsenz der NPD in Bochum gen Null, so wurde dies in diesem Jahr gesteigert. Der ehemalige PRO-NRW Mann Francis Marin wechselte Ende April 2018 von rechts nach extrem rechts und scheint nun Cremers neuer Laufbursche zu werden. Ob dies länger bestand hat, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit hatte Cremer immer wieder Mitläufer und Mitarbeiter mit seiner Art verprellt. Immerhin verdient Marin damit nun seinen Lebensunterhalt, den er zuvor über Sozialhilfe bezogen hatte. Das daraus entstehende Abhängigkeitsverhältnis zwischen Cremer und Marin nutzt Cremer nun geschickt aus, um mehr Aktivismus auf der Straße zu suggerieren. Dazu machten 3-4 Nazis des Ortsverbandes kurze Fotoshootings in verschiedenen Stadtteilen Bochums, um damit die NPD-Kampagne „Schutzzonen“ zu unterstützen. Diese Auftritte in der Öffentlichkeit waren jeweils nur von kurzer Dauer und lediglich auf einige Schnappschüsse ausgelegt. Weiterhin kam es zu Verteilaktionen der NPD-Zeitung „Deutsche Stimme“ und zu Straßenständen in drei Bochumer Stadtteilen. Hinzu kommen Cremers Besuche bei überregionalen Demonstrationen und Kundgebungen von NPD, Die Rechte, Kameradschaften und Hooligans.Ob der im Polizeibericht beschrieben Angriff nun aus den eigenen Reihen oder von Menschen kam, die Cremers menschenverachtendes Weltbild stört, bleibt offen. Ein Bekennerschreiben gab es bislang scheinbar nicht.
Quelle: Indymedia (Tor)