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Farbe und Hämmer gegen Software-Hersteller PSI AG

By chronik on January 27, 2017

203638Berlin, 27. Januar 2017

Wir haben gestern Nacht den Eingangsbereich des Software-Herstellers PSI AG mit Hämmern und Farbe einem Facelifting unterzogen, in großen Lettern den Schriftzug “BL(A)CKOUT” hinterlassen und gut zwanzig Scheiben eingehauen.

PSI entwickelt Software für Energieversorger, Industrieunternehmen sowie Infrastrukturbetreiber und pflegt ein Firmengeflecht mit namhaften Partnern aus der Rüstungsindustrie wie SAP und ThyssenKrupp, welche wegen ihren Geschäften mit Polizei und Militär schon vermehrt zum Ziel von antimilitaristischen Angriffen wurden. Auf dem jährlich stattfindenden europäischen Polizeikongress beteiligte sich PSI bereits 2009 als Aussteller.

Mit knapp 18 Prozent ist der Energiekonzern RWE einer der bedeutendsten Aktionäre von PSI und gleichzeitig treuer Kunde. RWE ist unter anderem Betreiber der Braunkohlegruben im Hambacher Forst, wo sich seit Jahren Widerstand gegen den Konzern und seine zerstörerischen Machenschaften richtet, und nach wie vor Teile des Geländes besetzt sind.

Mit dieser Tat wollen wir unsere Verbundenheit mit den RebellInnen der ZAD’s (Zone À Défendre) und allen anderen die sich gegen die Fremdbestimmung und den Angriff der Technologie auf unser Leben zur Wehr setzen, zum Ausdruck bringen. Wir folgen damit den Aufrufen gegen das Gipfeltreffen der G20, Firmen, Institutionen und Infrastruktur anzugreifen, die zur Perfektionierung der Sicherheitsarchitektur und dem Erhalt der sozialen Ordnung beitragen.

Das Unternehmen PSI ist eine treibende Kraft in der Entwicklung und Forschung der von der Bundesregierung und Lobbyisten angestrebten „Industrie 4.0“, welche den vermehrten Einsatz von Robotern in der industriellen Produktion und die Verzahnung der Informations- und Kommunikationstechnik durch smarte und digitale Systeme zum Ziel hat. Es ist eine „Revolution“ von oben, von der sich, mit Hilfe künstlicher Intelligenz, dem „Internet der Dinge“ und der Digitalisierung und Vernetzung von Maschinen, eine Optimierung und Effizienz in der Produktion erhofft wird, die große Gewinne verspricht.

Der Mensch wird darin immer mehr zum Problem und Faktor der durch seine Bedürfnisse, Fehler und Unvollkommenheit der Profitmaximierung im Wege steht. Deshalb sollen nun zunehmend automatisierte Roboter an seine Stelle treten. Dies wird zur Folge haben das Millionen ArbeiterInnen von den Fabriken ausgespuckt und zu Überflüssigen erklärt werden. Nicht das das Verschwinden der entfremdeten Arbeit am Fließband auch nur eine Träne wert wäre, aber sicher ist, dass diese Entwicklungen vor allem im Interesse des Kapitals sind; in keiner Weise sind sie Wohltaten der Industrie-Bosse um die Menschheit vom Moloch der Fabrik zu befreien. Das Schicksal und Wohlergehen derjenigen, die von der Lohnarbeit abhängig sind, spielt dabei keine Rolle.

Die Robotisierung wird aber nicht an den Fabrikmauern halt machen, sondern sich über alle Bereiche des Lebens ausdehnen. Das „Internet der Dinge“ transformiert unser Verhältnis zur Technik und verschafft den Dingen durch die Vernetzung mit Hilfe von Chips, Tags und Sensoren einen neuen Ort in der Welt. Diese Entwicklungen haben an vielen Punkten bereits Einzug in unseren Alltag gefunden und es entsteht eine Abhängigkeit, welche auf eine vollständige Beherrschung der Technologie über unser Leben zu steuert. Smartphones sind schon jetzt für viele Menschen nicht mehr aus ihrem Leben wegzudenken. Ständig vernetzt und der zwanghaften Selbstoptimierung unterworfen um in der digitalen Welt existieren und mit den Maschinen konkurrieren zu können.

Genauso ist auch unsere Umgebung davon betroffen: Unter dem Begriff der Smart Citys werden Entwicklungskonzepte entworfen, die darauf abzielen, Metropolen effizienter und technologisch fortschrittlicher zu machen. Vor allem aber schaffen sie eine Infrastruktur welche mit dem Sammeln von Daten durch Verkehrstelematik, Videosystemen, IP-Kameras, Gesichtserkennung und intelligenten Algorithmen den Orwellschen Überwachungsstaat noch um weiten übertreffen.

All dies wird uns im Namen des Fortschritts als Lösung der globalen Probleme verkauft. Unter dem Deckmantel der Ökologie fühlen sich die Profiteure dieser Entwicklungen auf der richtigen Seite. Schauen wir jedoch genauer hin, können wir sehr leicht erkennen, dass diese Probleme unweigerlich mit dem Kapitalismus und der daraus resultierenden Logik des ständigen Wachstums verknüpft sind. Wer sich dieser Realität verweigert und an der Zerstörung des Planeten und seiner Lebewesen bereichert, macht sich als Feind der Freiheit und des selbstbestimmten Lebens zur Zielscheibe unserer Wut.

Gegen die Herrschaft der Technologie
G20 sabotieren – Kapitalismus angreifen

Autonome Gruppe AG BL(A)CKOUT

Quelle: Linksunten

 

Polizei:

Insgesamt 25 Scheiben eines Bürogebäudes in der Dircksenstraße in Mitte wurden in der vergangenen Nacht mit Farbe beschmiert. Gegen 1.10 Uhr stellten Mitarbeiter eines Wachschutzunternehmens fest, dass Unbekannte gelbe und blaue Farbe gegen die Scheiben geschmiert und sie mit einem fünf Meter langen Schriftzug versehen hatten. Zudem hatten die Unbekannten versucht, die Scheiben an diversen Stellen einzuschlagen, was jedoch misslungen war. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes prüft eine politische Motivation.

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