Berlin, 6. Januar 2017
Brandanschläge auf Sodexo und Vodafone in Berlin. Für Solidarität mit Gefangenen und eine herrschaftsfreie Welt.
Unterschiedliche Gründe haben uns dazu bewegt, dass wir uns wieder mal äußern, auch wenn die eingesetzten Ressourcen, hinsichtlich Materialaufwand und „Man“power sehr gering waren. Einer dieser Gründe ist die „Nachrichtensperre“ die teilweise über militante Aktionen verhängt wurde. Dies stellten schon anonyme Gefährt_innen der „Autonomen Gruppen“ im Rahmen ihres Angriffs auf das Ordnungsamt am 25.12.16 heraus.
Mittlerweile sollte bei den Behörden klar sein, dass die beiden angezündeten Transporter auf „einem Firmengelände“ in der Sewanstraße nicht, wie anfangs vielleicht vermutet, einem technischen Defekt zum Opfer fielen, sondern mit Grillanzündern in Beuteln angebrannt wurden. Einer auf den rechten Vorderreifen, einer auf den rechten Hinterreifen. Sie gehören zur Firma Sodexo über deren Aktivität im Knastgeschäft schon öfters berichtet wurde, weshalb sie auch schon wiederholt militanten Aktionen ausgesetzt war.Wir hoffen das Schaden an der Gebäudestruktur entstanden ist und möchten betonen, dass uns nicht daran gelegen ist, die Arbeiter_innen zu erschrecken. Als Charaktermasken der kapitalistischen Gesellschaftsformation tragen sie zwar zum Fortbestand desselben bei, jedoch in nur geringem Umfang.
Dieser Angriff soll als kleines Flämmchen der Solidarität mit den verschiedensten von Repression betroffenen Menschen verstanden Wissen. Exemplarisch zu nennen wären die revoltierenden/streikenden Gefangenen in den USA. Ebenfalls im Ausnahmezustand, aufgrund von Riots der Insassen, befinden sich einige Gefängnisse im UK.
Solidarität geht auch raus an Tunfisch und Balu die wegen ihrer Aktivitäten im Zusammenhang mit einer entschlossenen Demo festgehalten werden. Hier zeigt sich beispielhaft das sich Repressionslinien kontinuierlich fortsetzen, ganz unabhängig von der Parteilandschaft.
Gleiches gilt auch für Griechenland, wo vor kurzem, zu unserem Bedauern, einige Menschen aus dem „Revolutionären Kampf“ festgenommen wurden. Zu nennen hier Pola Roupa und Konstantina Athanasopoulou.
Unser Angriff gilt für all jene die sich der bestehenden Gesellschaftsordnung, mit ihren Ideologien der Ungleichwertigkeit und ihrem Verwertungszwang in allen Bereichen, nicht anpassen wollen oder können und deshalb in die digitalen Raster und analogen Gitter der Repressionsbehörden und der Knastindustrie gezwängt wurden. Für sie ist dieses Feuerchen vielleicht ein kleines, nachträgliches, Feuerwerk.
Das Spannungsfeld, welches aufgemacht wird, wenn man sich mit all jenen solidarisiert die in Knästen sind, ist uns wohl bewusst. Gleichsam sind wir nicht die kleine Splittergruppe die dieses Feld diskursiv auflösen kann und will. Es ist dies ein gesellschaftlicher Prozess, den es, wie in allen anderen Bereichen, dahingehend zu beschreiten gilt, dass der Mensch dem anderem kein Unmensch mehr ist. In diesem Zusammenhang steht es wohl außer Frage, dass der derzeitige Prozess der digitalen Vollerfassung und Überwachung sowie der Ausbau der Knastindustrie und die steigende Law and Order Mentalität der öffentlichen Gesellschaft/Behörden, ein Weg ist der uns eher abbringt vom oben gesteckten Ziel.
Ein jeder Schlag gegen die Sicherheitsarchitektur sollte also von jedem freiheitsliebenden Menschen begrüßt werden, während gleichzeitig eine Debatte befeuert werden muss wie sie oben erwähnt wurde.
Wie man bei dem Angriff auf Sodexo noch plausibel rätseln konnte und später keine Aussage mehr dazu treffen mochte das es sich um einen Anschlag handelte, so kann die Nichtmeldung eines Brandanschlags auf einen Funkmast eindeutig als Nachrichtensperre gewertet werden.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag um ca. 1:50 wurde an 2 dicht nebeneinander liegenden Stellen an einem Funkmast (Oranienburger Straße) der Firma Kabel Deutschland (inzwischen Vodafone) Feuer gelegt. Leider war es nicht vergönnt sich an dem Feuerchen zu wärmen aber wir denken, dass die Kabel schon nicht umsonst da waren und mit einem (vorübergehenden) Ausfall der Anlage zu rechnen ist.
Mit dem Angriff wollten wir eine kleine „Überwachungspause“ erzeugen, wie es schon eine Vulkangruppe (Katla) vor hatte, als sie dem Funkturm in der Nähe des S-Bahnhofs Adlershof angegriffen hat. Auch wenn der Angriff nur in einem mittelbaren Zusammenhang steht, wollen wir doch auch auf den Vorschlag einer Hamburger Gruppe eingehen, den G20 Gipfel zu Stören indem die Infrastruktur angegriffen wird. Störungen der Kommunikation könnten den revoltierenden im Juli in Hamburg helfen, da sie durch die Überwachung ohnehin nur sehr eingeschränkt nutzbar ist, während die Zusammenrottungen der Uniformierten den digitalen Zufluss benötigen um effizient agieren zu können.
1 ½ Jahre nach unserem letzten Angriff (Brandanschlag auf deutsche Bahn), äußern wir uns wieder um Präsenz zu zeigen. Nichts ist gescheitert, zu vielem hätte man sich bereits längst aktiv einbringen sollen, allerdings halten wir es mit unserer Stille philosophisch „eine Welle zieht sich nur zurück um erneut zuzuschlagen.“
Auch in Zukunft werden wir dasjenige Zerstören und Markieren, was im Weg zu einer libertären Gesellschaft steht bzw. reaktionäre Regime rechter oder islamistischer Natur bevorzugt.
Gruppo Informale
Quelle: Linksunten
Polizei:
Polizeimeldung vom 06.01.2017 – In der vergangenen Nacht brannte in Friedrichsfelde auf einem Firmengelände in der Sewanstraße ein Transporter. Ein Mitarbeiter bemerkte gegen 2.20 Uhr die Flammen an dem Fahrzeug und alarmierte Polizei und Feuerwehr. Die Brandbekämpfer löschten das Feuer. Der Transporter brannte komplett aus. Ein weiterer Transporter wurde durch das Feuer beschädigt. Die Ermittlungen zum Verdacht der Brandstiftung dauern an.