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Farbflaschen gegen Kik-Filiale

By chronik on March 3, 2015

München, 3. März 2015

Farbanschlag auf Kik-Filiale in München – Eine Filiale des Textil-Discounters Kik in der Tumblingerstrasse in München wurde in der Nacht auf den 3. März 2015 mit Farbflaschen beworfen. Dabei wurden auch die Schaufensterscheiben zerstört.

Eine Filiale des Textil-Discounters Kik in der Tumblingerstrasse in München wurde in der Nacht auf den 3. März 2015 mit Farbflaschen beworfen. Dabei wurden auch die Schaufensterscheiben zerstört.

Am 24. April 2013 stürzte in Dhaka in Bangladesh die illegal errichtete Textilfabrik Rana Plaza in sich zusammen. Über 1.100 Arbeiter_innen starben in den Trümmern, mehr als 1.500 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Tage zuvor waren bereits Risse im Beton des Hauses bemerkt worden, die Arbeiter_innen wurden aber mit der Drohung einer fristlosen Kündigung weiter zur Arbeit in dem Gebäude gezwungen. Auftraggeber der hier produzierenden Firmen waren die großen europäischen Mode- und Bekleidungskonzerne Benetton, H&M, Zara, C&A und Kik.

Es war der größte, aber nicht der erste Massenmord in der südasiatischen Textilindustrie in diesem Jahrzehnt. Wenige Monate vorher, am 24. November 2012 verbrannten nur unweit vom Rana Plaza 100 Näher_innen in einer anderen Fabrik. Bei einem weiteren Brand im September 2012 in Karatschi, Pakistan, kamen 250 Arbeiter_innen in den Flammen ums Leben. Alleiniger Auftraggeber dieser Fabrik: Der Konzern Kik.

Die EU pflegt seit Jahren mit Pakistan besondere Handelsbeziehungen. Durch ein Programm zur Marktliberalisierung wird zum Beispiel der Import von Textilien aus Pakistan durch Zollerleichterungen begünstigt. Für die pakistanische Wirtschaft ist Europa nach China der zweitgrößte Handelspartner: 20 Prozent der pakistanischen Ausfuhren gehen in die EU, dreiviertel davon sind Textilprodukte. Der Konkurrenzkampf unter den Produzenten ist mörderisch, die europäischen Auftraggeber setzen die Hersteller massiv unter Druck, Kosten zu sparen. Ein_e pakistanische Textilarbeiter_in arbeitet oft für ein bis zwei Euro am Tag und muss damit eine ganze Familie über Wasser halten. Der Anteil der Arbeitskosten am Endverkaufspreis der Kleidungsstücke beträgt gerade einmal ein Prozent!

Seit einigen Jahren werden die Produktionsbedingungen der Textilindustrie skandalisiert. Deshalb bemüht sich die Textil- und Modebranche um ein soziales Image zum Beispiel durch die externe Zertifizierung der Arbeitsbedingungen und Sicherheitsstandards bei den Auftragnehmern. Wie viel das bringt zeigt der Brand der Kik-Fabrik in Bangladesh: Nur wenige Tage vor dem Brand war die Sicherheit des Betriebs durch den italienischen Zertifizierer RINA geprüft und für gut befunden worden. Kik hat zwar angekündigt, den Opfern Entschädigungen zu zahlen, lässt aber bis heute die Verhandlungen über die Zahlungen ins Leere laufen. Nur durch öffentlichen Druck auf Kik und Co wird es Entschädigungen geben. Um die Arbeitsbedingungen in den Sweatshops des globalen Südens grundsätzlich zu ändern und die tödlich Ausbeutung zu beenden, gibt es aber nur eine Lösung: die Abschaffung des Kapitalismus.

Dafür werden wir mit tausenden anderen am 18. März 2015 in Frankfurt anlässlich der Eröffnung der EZB auf die Straße gehen!

DESTROIKA!
KAPITALISMUS TÖTET!
ENTSCHÄDIGUNG DER KIK-OPFER SOFORT!

Wir sehen uns in Frankfurt!

Kickers München

Quelle: Linksunten

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