Nur 24 Stunden nach dem Brandanschlag auf den früheren Legida-Chef Markus Johnke (30 ) in Wurzen (MOPO24 berichtete), haben mutmaßliche Linksextremisten in der Stadt an der Mulde erneut Anschläge verübt.
Nach Angaben der Polizei kamen die Angreifer gegen Mitternacht in mehreren Autos nach Wurzen gefahren. Augenzeugen zufolge stürmten aus den Fahrzeugen mehrere Vermummte.
Eines dieser „Rollkommandos“ warf an einem Mehrfamilienhaus an der Walther-Rathenau-Straße Scheiben ein, besprühte die Fassade mit Bitumen und zündete ein davor geparkten VW Up an. Der Kleinwagen brannte komplett aus, ein daneben stehender Transporter wurde schwer beschädigt.Andere Vermummte demolierten derweil an der Kantstraße ein Tattoo-Studio. Eine weitere Gruppe griff an der Bahnhofstraße ein Sonnenstudio an. Auch dort wurden die Scheiben zerstört.
Nach den nur wenige Minuten dauernden Zerstörungsaktionen verschwanden die Vermummten wieder. Laut Polizei konnten sie unerkannt entkommen.
Die Angriffe richteten sich offenbar gegen den deutschlandweit bekannten MMA-Kampfsportler Benjamin Brinsa (26), den der Staatsschutz der rechten Hooligan-Szene um Lok Leipzig zuordnet. Der abgebrannte VW Up gehörte seiner Lebensgefährtin.
Von dem angegriffenen Haus an der Kantstraße aus führt der heute als MMA-Veranstalter und Profitrainer arbeitende Brinsa das MMA-Profiteam „Imperium Fighting Championship“. Das angegriffene Tattoo-Studio war Sponsor der letzten Kampfveranstaltung am vergangenen Samstag im Leipziger Eventpalast.
Wie aus Ermittlerkreisen zu erfahren war, sollen am Überfall von Rechtsextremisten auf den linksalternativen Stadtteil Connewitz am 11. Januar auch „Imperium“-Kämpfer beteiligt gewesen sein.
Zwar tauchte bisher kein Bekennerschreiben auf. Doch Staatsschützer vermuten, dass die Aktionen in dieser Nacht in Wurzen ein Racheakt der linksautonomen Szene für den Connewitz-Überfall sein könnten.
Quelle: Mopo24