Bremen, 1. April 2016
Engel + Völkers – brauchen wir nicht!
Letzte Nacht wurden Eier und Farbe an die Fassade der neuen Filiale der Immobilienagentur Engel und Völkers in der Rückerstraße 2 in der Bremer Neustadt gebracht.Warum?
Einige sehen die für den 1.4 geplante Eröffnung als Provokation an, andere finden es makaber. Auf jeden Fall konnte diese Eröffnung nicht unkommentiert bleiben!
Denn:
Seit etwa 1.5 Jahren kämpfen die Mieter*innen in diesem Haus gegen ihre Verdrängung. Sie haben schon einigen Entmietungsstrategien des Hauseigentümers standhalten müssen: haltlose Kündigungen, dauerhafte Lärmbelästigung durch Sanierung, mehrfach zurückgezogene Räumungsklagen u.v.m. Der Hauseigentümer will, dass sie einer privaten Herberge für Wohnungslose weichen. Darunter zählen derzeit auch Geflüchtete. Ja, es gibt einen erhöhten Bedarf an günstigem Wohnraum, aber die langjährigen Mieter*innen der Rückertstraße 2 sind selbst auf günstigen Wohnraum angewiesen, da sie studieren, in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen stecken oder Hartz 4 empfangen. Die einen Gearschten werden also gegen die anderen Gearschten ausgespielt, während einiges an Bürofläche in Bremen leersteht die umgenutzt werden könnte. Für den Hauseigentümer der Rückertstraße 2 klingeln die Kassen, wenn er es schafft die Herberge zu eröffnen. Die Stadt zahlt Tagessätze von etwa 50€ für die Unterbringung von geflüchteten in privaten Unterkünften.Die Geschichte der Rückertstraße 2 kann beispielhaft für andere Fälle der aggressiven Vermarktung von Wohnraum stehen.
Noch sind sie jetzigen Mieter*innen nicht restlos verdrängt. Sie haben die Unterstützung vieler Menschen die sagen:
Wir brauchen keine Luxus-Immobilienagentur wie Engel und Völkers. Wir brauchen stattdessen:
Bezahlbaren Wohnraum für alle!
Kein leeres Haus – kein volles Zelt!
Keine Profite mit der Miete!
Quelle: Linksunten