Karlsruhe, 31. Oktober 2022
In der vergangenen Woche fiel das zweite Urteil im sogenannte „Krawallnacht“ Prozess in Stuttgart. Man will zwei linken Aktivist:innen die Beteiligung an den Riots im Sommer 2020 nachgewiesen haben und verurteilte die Beiden in erster Instanz zu 3 Jahren und 9 Monaten und 3 Jahren und 2 Monaten Haft ohne Bewährung.
Eine gute Beweisführung brauchte es für diese Urteile wohl nicht. Liest man die Prozessberichte wird schnell klar, dass hier mit viel zu ungenauen Überwachungsvideos und Pseudogutachtern das Urteil gesprochen wurde. Dem Staat geht es nicht darum jemanden hier wirklich etwas nach zu weisen. Es geht darum Schuldige zu finden, der Öffentlichkeit zu präsentieren und mit enormen Strafen ab zu haften, für eben jene Nacht in der, der Staat und seine bewaffneten Handlagern, für ein paar Stunden die Kontrolle verloren hatten.
Direkt am nächsten Morgen wurden die Geschehnisse dieser Nacht medial verdreht, Beteiligte und Unbeteiligte, aber in Bild passende, durch den Dreck gezogen und als kopflose Randalierer denunziert.
Aber was sich in diesen Riots entlud, war keine Langweile von Jugendlichen, es war die gesamte aufgestaute Wut über den von Rassismus geprägten Alltag, die Stigmatisierungen und dieses scheiß System was nur noch den Bonzen was zu bieten hat.
Als Linke müssen wir uns hinter solche Kämpfe stellen, auch wenn es erst mal nicht direkt Revolutionäre Kämpfe sind.
Als Antwort auf die Urteile haben wir heute Nacht das Durlacher Amtsgericht mit Farbe angegriffen.
Ein Tropfen auf den heißen Stein und dennoch ein kleiner Nadelstich gegen diesen Staat und seine Klassenjustiz.
Solidarität für alle von Repression betroffenen in den „Krawallnacht“ Prozessen!
Freiheit für alle politischen Gefangenen!
Quelle: Indymedia (Tor)