Die Bullen haben am 03.09. und am 04.09.20 in Leipzig besetzte Häuser geräumt. Die Besetzungen fanden im Kontext der „Sozialen Kampfbaustelle“,einem Wochenende der Aktion, Diskussion und Reflexion unter dem Motto „Für eine solidarische Gesellschaft! – Gegen Gentrifizierung, Faschismus und Repression!“ statt. In Solidarität mit den Besetzer*innen und all denjenigen, die in Leipzig die Schweine angegangen sind, haben wir in der Nacht zum 19.09. in der Bremer Neustadt ein Auto von Hansestadt Bremen Immobilienangezündet.
Nicht nur in Leipzig sind Leute von Gentrifizierung, unbezahlbaren Mieten und Verdrängung betroffen. Dies ist kein „Fehler im System“, der durch sozialdemokratische Wohlfahrtsprogramme aufgefangen werden kann. Es ist ein notwendiger Ausdruck einer auf Kapitalinteressen und Standortkonkurrenz basierenden Verwertung von Wohn- und Lebensräumen.
Sichtbar wird dies gerade auch in der Bremer Neustadt. Von den teuren Eigentumswohnungen im oberen Bereich derLangemarckstraßebiszum hippen Luxus-Stadtteil auf dem ehemaligen Mondelez-Gelände, das Yuppies und Start-Ups anziehen soll, ist eine extreme Aufwertung im Gange. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis jene verhängnisvolle Dynamik der Verdrängung, die aus anderen Stadtteilen und Kiezen längst bekannt ist, auch hier Einzug erhält.
Unser Aktion reiht sich ein in eine lebendige Praxis der Sabotage und Angriffe auf Profiteur*innen und Akteur*innen von Verdrängung in Bremen. Hausbesetzungen, wie jene Anfang des Monats in Leipzig, stellen tatsächlich die Frage nach Eigentum und Selbstverwaltung und werden von uns gefeiert. Dass die Büttel des Staates gewaltsam gegen solche Aktionen vorgehen, zeigt nicht zuletzt nur, dass das Recht auf Eigentum in dieser Gesellschaft schützenswerter ist als Menschen eine vernünftige Bleibe zu überlassen.
Gegen die Stadt der Reichen! Liebig 34 verteidigen!
Machen wir ihre Aufwertungsprojekte zu sozialen Kampfbaustellen!
Quelle: Indymedia