Berlin, 14. Juli 2020
Seit vergangenem Donnerstag sieht sich die Rigaer94 erneut den Angriffen von Bullen, Hausverwalter, Sicherheitsdienst, Nazi-Bauarbeitern, bedeutungslosen Politikern und lokalen Schmierblättern ausgesetzt. Eingebettet sind diese Einschläge in einen seit Jahren andauernden Aufwertungs- und Verdrängungsprozess im Friedrichshainer Nordkiez. Die Überreste, einer einst den ganzen Stadtteil prägenden, widerständigen Kultur stehen hier den Interessen der Immobilienkonzerne und Law-and-Order-Fans im Wege und werden dafür mit allen erdenklichen Mitteln bekämpft.
Dabei gibt es viele unterschiedliche Akteur*innen, die von dem Geschäft mit der Aufwertung und Verdrängung profitieren und den Konflikt um die Stadt kontinuierlich zuspitzen. Neben Banken, Investor*innen, Immobilienkonzernen und ihrer politischen Lobby, sind private Sicherheitsdienste wie Securitas unverzichtbar bei der Durchsetzung und Sicherung der Stadt der Reichen. Tagein, tagaus drehen sie ihre Runden im Dienste der besitzenden Klasse und bilden so ein Netz der Kontrolle, das sich immer engmaschiger über die Stadt legt. Zunehmend werden diese aber auch gezielt eingesetzt, um da, wo keine Rechtsgrundlage im juristischen Sinne gegeben ist, „kalte“ Räumungen durchzusetzen und abzusichern. Ein kürzlich auf Indymedia veröffentlichten Artikel, (http://4sy6ebszykvcv2n6.onion/node/94873 Tor-Link) über die Räumung des SabotGarden Anfang April, gibt Einblick in eine perfide Strategie, wie sie in der jüngeren Vergangenheit des öfteren praktiziert wurde.
Wir finden es Unerträglich solchen Machenschaften tatenlos zuzusehen und tragen immer noch die Freude im Herzen für eine andere Welt zu kämpfen. Deswegen haben wir in der Nacht auf Dienstag den 4. Juli, in der Bouchéstraße ein Fahrzeug von Securitas mittels Feuer aus dem Verkehr gezogen. Für die Rigaer94, für die Liebig34 und all die anderen bedrohten Projekte und von Zwangsräumung betroffenen.
Solidarität heißt Angriff!
Quelle: Indymedia (Tor), Spiegelung (Tor)
Ein Taxifahrer bemerkte in der vergangenen Nacht ein brennendes Auto in Neukölln und alarmierte den Notruf. Der 33-Jährige fuhr gegen 2 Uhr durch die Bouchéstraße, als er Flammen am rechten Vorderrad des Ford-Transporters wahrnahm. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten das Feuer, bei dem der Wagen an der Front stark beschädigt wurde. Das Fahrzeug ist auf ein Wachschutzunternehmen zugelassen. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen wegen Brandstiftung übernommen.
Quelle: Polizei