Zwei Fahrzeuge sind Donnerstagnacht auf den Grundstück der Jenaischen Burschenschaft Germania ausgebrannt. Gegen 3.45 Uhr bemerkten Bewohner die Flammen und riefen die Feuerwehr, die durch schnelles Eingreifen Schlimmeres verhindern konnte. So schmolz durch das Feuer zwar auch Dämmmaterial an der Fassade, das Haus blieb ansonsten verschont.
Bei dem Feuer bei der Burschenschaft handele es sich um gezielte Brandlegung
Die Kriminalpolizei ermittelt, nach erster Einschätzung handelt es sich aber um gezielte Brandlegung. Die Burschenschaft ging am frühen Morgen schnell von einem „linksextremen Motiv“ aus, dessen Ausgangspunkt die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten ist. Am Mittwochabend demonstrierten 2000 Jenaer gegen die Wahl.
„Die Wut und der Hass der Linksextremen richten sich gegen alles, was auch nur annähernd den Anschein hat, bürgerlich, konservativ oder gar patriotisch zu sein. Wir waren für die Chaoten vermutlich nur eben zufällig am besten greifbar, um der Niederträchtigkeit freien Lauf zu lassen“, schreibt die Burschenschaft.
Eine Sprecherin der Landespolizeiinspektion Jena bestätigt solche Spekulationen nicht und verweist auf die laufenden Ermittlungen. Insgesamt entstand ein Sachschaden von etwa 25.000 Euro.
Sachschaden von 25.000 Euro entstandenDie Polizei bestätigt am Donnerstagmittag, dass auch Brandstiftung auf ein Fahrzeug in Ruttersdorf im Saale-Holzland-Kreis gab. Das Fahrzeug ging gegen 2 Uhr in Flammen auf, der Eigentümer erlitt bei Löschversuchen eine Rauchgasvergiftung und musste medizinisch behandelt werden. Bei dem angezündeten Auto in Ruttersdorf handelt es sich um das Fahrzeug eines AfD-Politikers, bestätigt ein Parteimitglied.
Zudem rückte die Jenaer Feuerwehr zu drei weiteren Bränden in der Nacht aus. Innerhalb kürzester Zeit, zwischen 2.13 und 2.55 Uhr, brannten in der Karl-Liebknecht-Straße, der Friedrich-Engels-Straße und der Gustav-Fischer-Straße jeweils eine große Mülltonne komplett aus. Die Kripo ermittelt zu allen Fällen.
Burschenschaft fordert Schutz von der PolitikSteffen Borger von der Burschenschaft betont, dass der Verein mit an die 100 Mitgliedern keine politische Orientierung hat, „so etwas schließen wir kategorisch aus“. In den zurückliegenden Jahr habe es mehrere Übergriffe gegeben, so wurden Mülltonnen am Gebäude in der Seidelstraße angezündet, Fenster eingeschmissen und Mitglieder, die von einer Veranstaltung kamen und durch die Farben der Burschenschaft erkennbar waren, auf der Straße bestohlen.
„Die Politik muss endlich handeln und den Schutz unseres Vereinslebens gegen die Feinde der Demokratie und der Freiheit verteidigen“, fordern die Aktivitas der Jenaischen Burschenschaft Germania.
Quelle: OTZ