Die Bahn klagt über Vandalismus an der S-Bahn-Strecke Bonn-Euskirchen. Fünf Fahrkartenautomaten wurden seit Jahresbeginn zerstört. Besonders ärgerlich: Zwei Geräte wurden erneut von Unbekannten demoliert.
Die Deutsche Bahn ist seit Jahren von Vandalismus gebeutelt. Aber eine solche Häufung von Fällen wie zum Jahresbeginn an der S 23 zwischen Bonn und Euskirchen ist neu. Fünf Fahrkartenautomaten wurden zerstört: zwei am Bahnhof Meckenheim (die wurden gleich nochmal demoliert, nachdem sie am Donnerstag repariert worden waren), einer am Haltepunkt Rheinbach-Römerkanal, einer am Bahnhof Rheinbach und einer in Kuchenheim (der GA berichtete am Freitag).
Die Bundespolizeiinspektion Köln ermittelt in allen Fällen. Unbekannte hatten Unterstände und Automaten mit Graffiti besprüht, Vitrinen zerstört, Fahrkartenentwerter unbrauchbar gemacht und Fahrscheinautomaten demoliert. Offenbar hatten sie für ihre Aktionen Steine aus dem Gleisbett genutzt. Ob noch mehr Haltestellen betroffen sind, dazu konnte ein Sprecher der Deutschen Bahn in Düsseldorf auch am Freitag keine Angaben machen, ebenso nicht zur Gesamtsumme des Schadens. Ein Techniker von DB Service veranschlagt die Reparatur eines einzigen Automaten auf mindestens 3000 Euro.
Klar ist, dass die Kosten für die Schadensbeseitigung letztendlich der Steuerzahler übernehmen muss. Vorausgesetzt, der Verursacher kann nicht ermittelt und zur Kasse gebeten werden. Und danach sieht es aus. Laut Martina Dressler, Sprecherin der für die S-Bahn-Strecke in Meckenheim und Rheinbach zuständigen Bundespolizei Köln, „gibt es derzeit noch keine Hinweise auf die Täter“. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer _ zu melden.
Der Vandalismus beschränkte sich in der Neujahrsnacht aber nicht auf die Bahnanlagen. Mit Böllern aufgesprengte Abfalleimer, durch Feuerwerk in Brand gesetzte Müllcontainer: blanke Zerstörungswut an vielen Orten im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. In Wachtberg-Berkum sprengten Unbekannte am zentralen Busbahnhof bereits in der Nacht zum 31. Dezember drei Mülleimer mit Feuerwerk auf. Bei einem Containerbrand in der Silvesternacht in Bornheim musste die Feuerwehr ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude verhindern. Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei, nennt rund ein Dutzend aktenkundige Fälle, bei denen in der Silvesternacht Mülltonnen oder Container brannten. Dabei sei allerdings schwer zu sagen, ob es sich immer um Vandalismus gehandelt habe.
Die Beschädigungen und Zerstörungen an den Bahnhöfen und Haltepunkten der Voreifelbahn S23 passen aus Sicht von Norbert Saueren, Sprecher der Stadt Rheinbach, ins Bild: „In der Tat gibt es immer wieder Einzelfälle, bei denen sich Leute asozial verhalten und öffentliches oder privates Eigentum mutwillig beschädigen oder zerstören.“ Abgelegene Orte wie der Stadtpark, der Park an der Fachhochschule, der Freizeitpark, die Stadthalle, und immer wieder auch die Tomburg-Ruine seien dafür besonders anfällig.
Quelle: General Anzeiger