Wuppertal, 9. Dezember 2019
Am heutig Morgen haben wir ein Soldatendenkmal auf der Hardt und Nazigedenkmäler auf dem Gelände der Friedhofskirche mit Farbe versaut.
In Zeiten der Autoritärenformierung und einem immer stärkeren Rechtsruck halten wir Erinnerungskultur für überaus wichtig, aber uns geht es dabei um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und nicht an das der Täter_innen. Seit 1939 sind nun 70 Jahre vergangen und es ist nichts vergessen. 70 Jahre seit dem deutschen Faschismus und dem Massenmord. Auch heute müssen Jüd_innen auf den Straßen noch fürchten, angegriffen zu werden, nicht nur in Halle, sondern fast überall auf der Welt. Auch der Antisemitismus in all seinen Formen gehört leider immer noch zum alltäglichen Leben in Kaltland. Da schmerzt der hiesige Umgang mit der Geschichte noch einmal mehr. Wie können den Täter_innen solche prunkvollen Bauten gewidmet werden?
Was für AfD-Nazis wie Gauland ein „Fliegenschiss“ in der deutschen Geschichte ist, ist für uns der Faschismus in Reinform, eine Nation im Vernichtungswahn, getrieben von Rassismus, Antisemitismus und völkischer Ideologie.Es wirkt schon fast wie blanker Hohn, dass den Menschen, die diesen Vernichtungswahn mit betrieben und möglich gemacht haben, Denkmäler errichtet werden und ihre Verehrung als „Helden“ stattfindet. Mit dieser Vorstellung von Gedenken sind wir nicht einverstanden. Denn nicht nur Neonazis sind für Rechtsruck und aufkommenden Faschismus verantwortlich, auch alle bürgerlichen Kräfte, die deutsche Täter_innen feiern, verantworten dies mit. Also haben wir entschlossen, diese Mördergedenkstätten aufzusuchen und einzufärben. In der Hoffnung, dass einige Menschen noch einmal ins Grübeln kommen, ob diese Form von Erinnerung wirklich die richtige ist. Wir sind uns sicher: DEFINITIV NEIN!
Nie wieder Deutschland, nie wieder Faschismus
Deutsche Täter_innen sind keine Opfer
Quelle: Indymedia (Tor)