Bielefeld, 7. November 2019
Ein Funktionär der Kleinstpartei »Die Rechte« ist nach Westfalen-Blatt-Informationen in Bielefeld von drei Tätern überfallen und beraubt worden.
Der Bielefelder (27) war am Donnerstag gegen 6 Uhr zu Fuß in der Nähe seiner Wohnung auf der Teutoburger Straße unterwegs, als ihm drei Maskierte entgegentraten, nach seiner Einschätzung Männer. Eine Person sprühte dem Parteifunktionär Pfefferspray ins Gesicht, worauf er zu Boden ging. Die andern beiden griffen ihn daraufhin nach Auskunft der Polizei mit Knüppeln an und traten ihn.
In diesem Moment bog eine Frau (30) mit ihrem Wagen in die Teutoburger Straße ein. Sie realisierte sofort, was sich dort abspielte, und fuhr hupend auf die Gruppe zu. Daraufhin flohen die Angreifer. Das Opfer stellte fast, das ihm sein Handy geraubt worden war. Der Mann wurde leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Nach Westfalen-Blatt-Informationen geht die Polizei nicht zuletzt wegen der Brutalität des Angriffs davon aus, dass der Mann kein Zufallsopfer war, sondern dass die Maskierten ihm gezielt aufgelauert hatten. Deshalb hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Täter werden im linksextremistischen Lager vermutet. Ob sie über das Handy an persönliche Daten wie Adressen von Mitgliedern der rechtsextremen Szene herankommen, war am Samstag nicht in Erfahrung zu bringen.
Überfall vor der Demo am 9. November
Der Überfall geschah gut eine Woche vor der Demonstration, die die Partei »Die Rechte« für den 9. November angemeldet hat . Am 81. Jahrestag der Reichspogromnacht will die rechtsextreme Partei für die Freilassung der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (90) aus dem Bielefelder Gefängnis demonstrieren. Als Redner hat die Partei Rechtsextremisten wie Richard Edmonds, Christian Bärthel, Thomas Wulff, Edda Schmidt und den Co-Bundesvorsitzenden Sven Skoda angekündigt. Die Polizei rechnet mit mehreren hundert Teilnehmern auf rechter Seite, ein Bündnis der Gegendemonstranten will mehrere tausend Menschen auf die Straße bringen.
Nach Angaben des Verfassungsschutzes NRW ist »Die Rechte« ein Sammelbecken für Neonazis. Sie stehe »offen in einer nationalsozialistischen Tradition«, heißt es im Verfassungsschutzbericht.
Quelle: Westfalen Blatt