Leipzig, 19. Juni 2019
Nach dem erneuten Anschlag auf das Wohnhaus eines AfD-Stadtratskandidaten hat die Gemeinsame Ermittlungsgruppe „GEG LE“ der Polizeidirektion Leipzig und des Landeskriminalamtes zur Bekämpfung des Linksextremismus in Leipzig die Ermittlungen übernommen. Wie die Behörden jetzt auf LVZ-Anfrage bestätigten, griffen Unbekannte in der Nacht zum Montag die Doppelhaushälfte einer 48-Jährigen im Stadtteil Großzschocher an.
Fassade, Türen und Fenster beschädigt
Die Frau hatte sich nach Angaben der AfD als Kandidatin für den Wahlkreis 5 aufstellen lassen, sei jedoch kein Mitglied. Polizeiangaben zufolge ereignete sich die Tat zwischen Sonntag, dem 16. Juni, 22.30 Uhr, und Montag, dem 17. Juni, 5.30 Uhr. Die Angreifer attackierten Fassade, Hauseingangstür, Garagen, Flur- und Küchenfenster mit einer Teer-Bitumen-Substanz. Die Höhe des Sachschadens ist noch unklar.
„Es ist unglaublich, dass die Anschlagserie gegen AfD-Kandidaten selbst gut drei Wochen nach der Stadtratswahl nicht abreißt“, so AfD-Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Siegbert Droese in einer Pressemitteilung. „Nach unzähligen Bedrohungen und Anschlägen gegenüber AfD-Mitgliedern während des Wahlkampfes, schreckt man nun im Nachhinein nicht einmal vor Bürgern zurück, welche lediglich für die AfD-Liste kandidierten.“
Ähnliche Tat schon im März
In der Nacht zum 7. März war bereits das Wohnhaus eines Leipziger AfD-Stadtratskandidaten in Gohlis-Süd mit Farbbomben angegriffen worden. Auch hier geht die Polizei von einem politischen Hintergrund aus. Am Wahlabend am 26. Mai wurde einem Wahlhelfer (51) der AfD im Neuen Rathaus durch einen Schlag das Nasenbein gebrochen. Die Polizei ermittelt unter anderem wegen Körperverletzung.
Quelle: LVZ