Deutsche Wohnen Fuhrpark dezimiert. Aktionstage gegen den Mietenwahnsinn eröffnet.
Liebe Nachbar*innen, Mieter*innen, Verdrängte, wohnungslose Menschen und Genoss*innen,
während eure Mieten kontinuierlich steigen und ihr aus euren Wohnungen verdrängt oder zwangsgeräumt werdet, konnte eure Vermieterin ihren Jahresgewinn 2018 um 11 Prozent auf 480 Millionen Euro steigern, fahren ihre Aktionär*innen 1,9 Milliarden Euro Gewinne ein und ihre Bosse verdienen 6.500 Euro pro Tag. Eigentlich ist uns doch allen klar: Wohnen ist eine Ware wie jede andere auch. Sie unterliegt den kapitalistischen Verwertungsbedingungen und strebt maximale Profite für die Eigentümer*innen an. Das politische Handeln des Senats ist dabei maßgeblich dafür verantwortlich, und zwar parteiübergreifend.
Gravierende Mängel in den Häusern und Wohnungen sowie eine mangelnde Instandsetzung bei vergleichsweise hohen Mieten. Sparkurs in den unteren Preissegmenten, um maximalen Gewinne aus den Mieteinnahmen zu gewährleisten. Hohe Betriebskosten, wo Mieten nicht erhöht werden können. Modernisierungen nur dann, wenn sie auf die Mieter*innen umgelegt werden können, z.B. bei energetischen Sanierungen. Wir kennen eure Vorwürfe gegenüber der Deutsche Wohnen und haben ihnen gestern unsere Antwort darauf gegeben.
In den vergangenen Jahren haben wir uns als Mieter*innen, Kiezinitiativen, bedrohte Projekte, Kiezläden, -kneipen und Nachbar*innen zusammengeschlossen und mit verschiedensten Aktionen auf die Verwertung und Verdrängung in der Stadt hingewiesen. Die anhaltenden Proteste gegen die Gentrifizierung in den Kiezen, gegen die skrupellosen Praktiken der Eigentümer*innen und ihre aggressive Mietpreissteigerungspolitik, gegen die Regierungen, die das Eigentum schützen und die Wut mit Knüppeln unterdrücken, halten wir in ihrer Kontinuität und Beharrlichkeit für enorm wichtig und begreifen uns als einen Teil dieser Bewegung.
Wir senden euch allen ein Zeichen der Solidarität, denn wir finden es wichtig, die Akzeptanz und Vernetzung über die verschiedenen Aktionsformen hinweg voranzutreiben. Ob Demonstrationen, Öffentlichkeitsarbeit oder militante Aktionen: Ein solidarisches Miteinander sollte ein Grundsatz für uns alle sein.
Wir halten rein gar nichts davon, in einer Situation des Mangels (z.B. an Wohnraum, aber auch in Bezug auf andere Fragen des Zusammenlebens) weiter nach unten zu treten. Es findet sich immer jemand, die_der es ‚weniger verdient hätte‘.Dieser Sozialchauvinismus á la AFD treibt nur weiter Keile zwischen uns und spielt den Regierenden in die Hände. Die Verantwortlichen für die sozialenVersäumnisse mit globalem Ausmaß sind eben die, die davon profitieren-die Besitzenden und Regierenden.
Mit unserer Aktion haben wir einen kleinen Teil dieses Besitzes vernichtet. Wir möchten den Investoren damitklarmachen,wie angreifbar sie sind und rufen andere Gruppen dazu auf, den Immoschweinen ebenfalls zu zeigen, dass es sich hier um Risikokapital handelt.
Allen Betroffenen schicken wir ein verschmitztes Lächeln, als kleine Genugtuung für die ganzen Entbehrungen und den Stress, dem euch eure Vermieter*innen aussetzen.
Wir widmen die Asche der drei ausgebrannten Karren allen Betroffenen von Kündigungsschreiben, Zwangsräumungen und Mieterhöhungen. Die lodernden Flammen widmen wir den vom System Abgehängten, den Betroffenen der täglichen Ausgrenzungen und unseren kämpfenden Gefährt*innen, die für ihr Engagement im Knast sitzen oder auf der Flucht sind.
Für eine solidarische und selbstbestimmte Gesellschaft.
Gegen die Stadt der Reichen.Autonome Gruppen
Quelle: Indymedia (Tor)