München, 12. März 2019
Bekennerschreiben im Internet oder Schmierereien am Ort des Geschehens gibt es nicht. Dennoch vermutet der Staatsschutz der Münchner Kriminalpolizei, dass ein Brandanschlag auf ein Glasfaserkabel der Firma Vodafone in der Nacht zum Dienstag auf das Konto politisch links motivierter Täter gehen könnte. Dafür spreche die Art der Tat, die sich gegen eine Telekommunikationseinrichtung gerichtet habe.
Am Dienstagmorgen kurz nach Mitternacht wurden einem Servicedienstleister Störungen an einer Leitung im Münchner Osten gemeldet. Wie viele Anschlüsse in welchem Gebiet davon betroffen waren, konnte ein Polizeisprecher auch am Tag darauf nicht sagen. Offenbar gab es aber keinen Totalausfall. Den Ursprung der Störung konnten Techniker noch am Dienstag lokalisieren: Ein Kabelschacht, der die Leitung unter einer Brücke von einer Isarseite zur anderen führt, war in Brand geraten. Ein technischer Defekt gilt aufgrund der Beschaffenheit der Versorgungsleitung als äußerst unwahrscheinlich. Den Schaden bezifferte das betroffene Unternehmen auf rund 100 000 Euro.
Um welche Brücke es sich handelt, blieb nicht lange ein Geheimnis: Am Mittwoch ließen die Ermittler Fahndungsplakate aufhängen, auf denen gefragt wird, wer im Bereich der John-F.-Kennedy-Brücke und der Ifflandstraße am Englischen Garten am frühen Dienstagmorgen zwischen ein und 2.10 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht hat. Um Hinweise von Zeugen bittet das Staatsschutzkommissariat 43, das im Polizeipräsidium für politisch links motivierte Straftaten zuständig ist.
In den vergangen Jahren hatten Unbekannte in Haidhausen mindestens dreimal Firmenfahrzeuge der Telekom angezündet.
Quelle: Süddeutsche Zeitung