Wieder keine ruhige Woche für den Logistik- und Digitalisierungsriesen Amazon in Berlin.
Bereits vor wenigen Tagen musste der Sicherheitsdienst des Berliner KI-Entwicklungszentrums tatenlos mit ansehen wie ihnen die Scheiben eingeschmissen werden und der Chef desselben durfte sich über unangekündigten Besuch freuen. Am Tag darauf beendeten mehrere Amazon-Transporter auf ähnlich spektakuläre Weise unwiederbringlich ihren Dienst (https://de.indymedia.org/node/28737).
Nachdem die Konzernleitung und ihre Entwicklungsabteilungen auf die streikwilligen Belegschaften in den Logistikzentren mit weiteren Flexibilisierungsmaßnahmen antworten und stetig an der Überflüssigmachung widerspenstiger Arbeitskraft werkeln, scheint sich nun also die Erkenntnis zu verbreiten, dass nicht nur die Lohnabhängigen Amazons in der Lage sind, die Produktionsmittel des Konzerns zu sabotieren.
Beseelt von diesem Geist, hat sich am Morgen des 7.2. in der Sarrazinstraße ein weiterer Lieferwagen aus dem Betriebsablauf entfernt.
Arbeitsmüde Amazon-Transporter gibt es so gut wie überall. Motivieren wir sie, sich diesem Streik anzuschließen!
Und wie immer gilt: Bei Streikbrechern hilft Benzin!
Quelle: Indymedia (Tor)
In der Nacht zu Donnerstag ging in Berlin schon wieder ein Amazon-Transporter Flammen auf. Es ist bereits das vierte abgebrannte Firmen-Fahrzeug in der Hauptstadt – innerhalb einer Woche!
Der Wagen brannte am Morgen gegen 2 Uhr in der Sarrazinstraße Ecke Elsastraße und wurde vollständig zerstört. Alarmierte Einsatzkräfte den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Ein davor parkender BMW-Kombi, eine Laterne sowie zwei Fahrräder kamen durch den Brand ebenfalls zu Schaden. Verletzt wurde niemand. Der Staatsschutz ermittelt nun.
Nicht das erste Mal. Bereits vor einigen Tagen waren Amazon-Transporter in Berlin angezündet worden.
Mehrere Anschläge gegen Amazon in Berlin► In der Nacht zum 1. Februar waren in zwei Berliner Stadtbezirken Amazon-Firmenfahrzeuge in Flammen aufgegangen: In Karlshorst brannten gleich zwei Transporter, ein weiterer in Gesundbrunnen.
Auch das Wohnhaus des deutschen Chefentwicklers für Künstliche Intelligenz (KI) im brandenburgischen Falkensee war mit Farbbomben angegriffen worden.
► In der Nacht davor hatte es bereits einen Angriff von Vermummten auf ein Bürohaus von Amazon in Berlin-Mitte gegeben. In allen Fällen ermittelt der Staatsschutz.
Linksextremisten als Täter?
Der Berliner SPD-Innenexperte Tom Schreiber (40, SPD) vermutete nach den ersten Anschlägen auf Amazon die Angreifer in der linksextremistischen Szene. „Es war für Wochen ruhig in der Szene. Jetzt brauchen sie neue Aktionsfelder, um ihre Sympathisanten bei Laune zu halten“, sagte Schreiber zur B.Z. „In ihrem Vorgehen und ihrer Gewaltbereitschaft unterscheiden sich diese Gruppierungen durch nichts von denen der rechtsextremen Szene.“
Bekennerschreiben im Netz aufgetauchtUnter der Überschrift „Offline Bytes against Amazon“ hatte sich auf Indymedia eine namenlose Gruppe zu den vergangenen Attacken bekannt. In dem Schreiben heißt es: Mit den Angriffen wolle man ein Zeichen gegen die Amazonisierung der Welt setzen.
Amazon stehe nicht nur für die Welt der Leiharbeit, sondern würde auch dem Staat vorbehaltene Aufgaben übernehmen. Dazu gehöre die Gründung von Entwicklungszentren für Künstliche Intelligenz, wie die außeruniversitäre Amazon Web Services GmbH in der Krausenstraße.
Quelle: BZ