Frankfurt am Main, 14. Januar 2019
Wir haben heute am 14.01.2019 Joachim Scholz einen antifaschistischen Besuch abgestattet. Scholz wohnt in der Auerfeldstraße 29 in Frankfurt im 1. Stock. Wir markierten das Gebäude mit Farbe, machten mit einer Sprüherei auf Joachim Scholz aufmerksam, verteilten Flugblätter um über ihn aufzuklären und klopften mit Farbe und Steinen an sein Fenster.
Wir haben heute am 14.01.2019 Joachim Scholz einen antifaschistischen Besuch abgestattet. Scholz wohnt in der Auerfeldstraße 29 in Frankfurt im 1. Stock. Wir markierten das Gebäude mit Farbe, machten mit einer Sprüherei auf Joachim Scholz aufmerksam, verteilten Flugblätter um über ihn aufzuklären und klopften mit Farbe und Steinen an sein Fenster. Möglicherweise wurde auch ein falsches Fenster getroffen. Sollte das so sein, möchten wir uns dafür entschuldigen.anonym
Joachim Scholz ist involviert in eine Serie von insgesamt neun Bränden, bei denen es nur einem glücklichen Zufall zu verdanken ist, daß niemand schwer verletzt oder zu Tode gekommen ist. Weder die Staatsanwaltschaft Hanau, Schwalbach oder Frankfurt scheinen Willens oder in der Lage zu sein, die Dimension dieser Brandserie zu erkennen und dementsprechend gegen Joachim Scholz zu ermitteln. Doch uns ist eh klar, daß wir einen antifaschistischen Selbstschutz brauchen und uns nicht auf den deutschen Staat verlassen können.Die Brandserie
Die Brandanschläge gegen linke Projekte begannen im September 2018. Bereits Monate vorher gab es zwei Brandanschläge auf das Camp von Klimaktivist*innen im Treburer Wald am Frankfurter Flughafen und 2016 einen Brandanschlag auf ein von Roma bewohntes Haus in Fechenheim mit ähnlichem Vorgehen des Täters.
– Am 14.09 wurde ein Holzstapel auf dem Grundstück des Projektes „Knotenpunkt“ in Schwalbach angezündet. Das Feuer griff auf die angrenzende Scheune und das Wohnhaus über und das Projekt brannte komplett ab. Über 200 Kräfte der Feuerwehr waren im Einsatz um ein Übergreifen des Feuers auf weitere Nachbarhäuser zu verhindern. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.
– Am 13. November wurde in zwei Frankfurter Wohnprojekten Brände gelegt: Im seit über 35 Jahren besetzten Haus In der AU wurde gegen 22 Uhr ein Brand an der Rückwand eines Schuppens entdeckt, der rechtzeitig gelöscht werden konnte. Ungefähr 45 Minuten später brannte, beim ebenfalls im Stadtteil Rödelheim gelegenen Hausprojekt Assenland, ein Sichtschutzzaun.
– Zwei Tage später, am 15. November, wurde um 23 Uhr eine Hütte im Vorgarten der AU angezündet. Auch dieser Brand wurde sofort entdeckt und gelöscht.
– Am 16. November wurden Brandspuren am Reifen eines in der Seitenstraße der AU stehenden Fahrzeuges entdeckt, welches offensichtlich der AU zugeordnet wurde.
– Am 03.12 wurde ein als Gartenhütte genutzter Bauwagen auf dem Grundstück des Projektes „Schwarze 79“ durch ein gelegtes Feuer schwer beschädigt.
– Am 09.12 und 10.12 wurde versucht das linke Zentrum „Exzess“ in Bockenheim anzuzünden. Beide mal wurde das Feuer rechtzeitig durch Besucher*innen entdeckt, gelöscht und damit schlimmeres verhindert.
– Am 12.12 wurde im Frankfurter Nordend im Keller des Frauenwohnprojektes „LilaLuftschloss“ gegen 21:30 Uhr Feuer gelegt. Die Bewohner*innen wurden durch die Feuerwehr evakuiert und blieben unverletzt.
– Am 21.12 versuchte Joachim Scholz im Autonomen Zentrum „Metzgerstrasse“ in Hanau, während des laufenden Barbetriebes, ein Feuer zu legen. Auch dieses konnte rechtzeitig gelöscht werden. Außerdem gelang es engagierten Antifaschist*innen den Täter auf der Flucht zu stellen und anhand seiner Papiere zu identifizieren. Joachim Scholz wurde von der eintreffenden Polizei verhaftet und für eine Nacht inhaftiert.
Der Zusammenhang
Joachim Scholz begann bereits vor mehren Jahren sich dem Kampf gegen linke Projekte zu widmen, wie aus einer Pressemitteilung des Mietshäusersyndikates (MHS) vom 07.01.2019 hervor geht. Das MHS schreibt darin:
Zwar ist unstrittig, dass Joachim S., das Feuer in der Metzgerstraße gelegt hat, jedoch erkannten Polizei und Staatsanwaltschaft keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Anschlagsserie. Diese Erkenntnis ist nicht nachvollziehbar. Tatsächlich ist Joachim S. den Projekten des MHS seit 2015 bekannt. Von dieser Zeit an versuchte er Wohnprojekte des MHS existenziell zu schädigen.
Er denunzierte von 2015 bis 2017 dutzende MHS-Projekte wegen Formfehlern bei den Behörden.
Er durchforstete akribisch die öffentlich einsehbaren Bilanzen und Internetseiten der Projekte und meldete kleinste Fehler – wie zum Beispiel fehlerhafte Impressen und Disclaimer oder Rechen- und Übertragungsfehler in Bilanzen – den Amtsgerichten oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungaufsicht (Bafin). Betroffen hiervon war 2015 unter anderem der Knotenpunkt in Schwalbach im Taunus, der von S bei der Bafin wegen eines Rechenfehlers gemeldet wurde – am 14. September brannte das Projekt infolge von Brandstiftung fast völlig aus. In einigen Fällen beschaffte er sich auch die Namen von Gesellschafter*innen von Syndikatsprojekten – betroffen war auch das Wohnprojekt Assenland in Frankfurt, bei dem am 13. November ein Feuer gelegt wurde. Darüber hinaus spähte S mutmaßlich Wohnhäuser aus, schaute sich Klingelschilder an und verfasste gefälschte Schreiben mit haltlosen Unterlassungsgeboten. Ohne Zweifel pflegt S eine Obsession gegen Projekte des MHS. Vor diesem Hintergrund müssen wir davon ausgehen das S in die gesamte Anschlagsserie involviert ist.
Hinzu kommen das ähnliche Vorgehen bei allen Anschlägen und die Tatsache, daß Joachim Scholz kurz nach dem Brand am 15.11 in der AU am Rödelheimer Bahnhof gesehen wurde. Scholz passt in die Täterstruktur eines allein handelnden Rechtsterroristen, der durch die Hetze von AfD, FDP und CDU und Teilen der Presse gegen linke Projekte wie das Cafe Exzess oder die Au, angefangen hat auch gegen andere linke Projekte welche nicht Teil des MHS sind vorzugehen.
Wer ist Joachim Scholz?
Joachim Scholz wurde am 16.12.1972 geboren und wuchs in Oberursel auf. Er studierte in Darmstadt an der TU Physik, kam aber über das Vordiplom nicht hinaus und machte schließlich eine Ausbildung als physikalisch technischer Assistent.
Joachim Scholz lebt schon viele Jahre in Frankfurt und ist Vollzeit berufstätig. Er hat wenig soziale Kontakte und verbringt wohl viel Zeit alleine. Er ist starker Raucher und seine Sehkraft ist stark eingeschränkt. Scholz ist klein und unauffällig, er kann sich gut ausdrücken und würde weder auf einem Konzert noch bei einem Barabend im örtlichen linken Zentrum auffallen. Er ist antifaschistischen Recherchestrukturen bis zum 21.12 nicht bekannt gewesen und nicht bei öffentlichen rechten Veranstaltungen in Erscheinung getreten.
Wir wissen nicht was Scholz dazu antreibt Häuser anzuzünden in denen Menschen leben. Wir wissen nicht wieso Joachim Scholz ein linkes Zentrum anzündet, in dem sich zum Tatzeitpunkt beinahe 50 Menschen aufhalten und woher sein Hass auf Linke kommt. Klar ist aber, daß es sich bei ihm um einen Mann handelt der beschlossen hat linke Strukturen zu bekämpfen und dabei auch den Tod von Menschen billigend in Kauf nimmt. Joachim Scholz hat einen strukturierten Alltag. Er ist Vollzeit berufstätig, fährt in den Urlaub und hat zumindest eingeschränkte soziale Kontakte. Er ist also in der Lage die Konsequenzen seiner Taten und die Tragweite abzuschätzen. Auch wenn das genaue Motiv unklar ist, sind die Taten ein politisches Statement und die Tat somit als politisch zu werten.
Und nun?
Solange Joachim Scholz nicht in Haft sitzt, stellt er eine Gefahr für die linke Szene im Rhein-Main Gebiet dar. Dieser Mann hat eine klare Mission und ist bisher nicht davor zurück geschreckt den Tod von Menschen in Kauf zu nehmen. Warum sollte sich dies ändern? Diese klare Ansage heute war ein Anfang um ihm deutlich zu machen, dass wir sehr viel über ihn wissen und ihn bei weiteren Taten sofort zur Rechenschaft ziehen werden. Außerdem halten wir es für unabdingbar, dass alle das Gesicht und die Adresse dieses Mannes kennen. Nur so kann er erkannt werden, falls er es noch einmal wagt, sich im Umfeld von linken Projekten oder Läden zu bewegen.
Antifa heißt Angriff – Wir kriegen euch ALLE!!!
Quelle: Indymedia