In der Nacht zogen wir los, bewaffnet mit Hämmern und Farbe, um verschiedene Aktionen durchzuführen:
Zuerst zertrümmerten wir die Scheiben des Fastfood-Lieferservice mit dem zynischen Namen „Pizza Revolution“. Grund ist – neben dessen ohnehin unerwünschter Präsenz als weitere kommerzielle Struktur, die ihren Teil zur Aufwertung und kapitalistischen Umgestaltung unseres Viertels beiträgt – ein Ereignis aus der Nacht vom 17. auf den 18. Dezember. Ein Mensch zündete laut Bullenticker (https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2017_61342.htm – Tor benutzen!!) zwei Mülltonnen in der näheren Umgebung des Geschäfts an, was ein Angestellter von „Pizza Revolution“ bemerkte und sich berufen fühlte, diesen gemeinsam mit seinem Bruder zu verfolgen, festzuhalten und den Bullen auszuliefern. Diese Handlung stellt einen Angriff auf das ganze Viertel dar, auf alle Menschen, die gegen Polizeigewalt, Überwachung, Repression und die permanente Bullenbesatzung kämpfen. Wir können es nicht unbeantwortet lassen, wenn jemand nicht nur mit den Bullenschweinen zusammenarbeitet, sondern gar selbst deren Aufgaben übernimmt und sich somit selbst zum Bullenschwein macht, Eigentum voranstellt und Menschen ans Messer liefert. Wer so handelt, hat in unserem Viertel nichts verloren. An dieser Stelle der Hinweis an alle Genoss*innen und Menschen, die ein Problem mit polizeilichem Verhalten haben: Unter www.pizzarevolutionleipzig.de lassen sich ganz einfach teure Pizzen an falsche Adressen bestellen (Tor benutzen). Habt Spaß dabei!
Danach zogen wir weiter zu einer Allianz-Filiale. Die Versicherung Allianz ist Aktionär und Investor der deutschen Rüstungsindustrie. Sie ist direkter Profiteur der deutschen Rüstungsexporte und damit auch direkter Profiteur von türkischen Militäroperationen, wie des bevorstehenden Angriffskriegs des türkischen Staates auf die kurdischen Autonomiegebiete in Rojava-Nordsyrien. Hier also ein kleiner Beitrag dazu, diesen Krieg auch auf die Straßen Deutschlands zu tragen, wo er mitunter seine ökonomischen Ursprünge hat.
Als letztes widmeten wir uns einer hübschen Yuppiekneipe in der Bornaischen Straße, die uns nervt, weil sie ein weiteres Konsumangebot für Yuppies und Hippster mit einem dickeren Geldbeutel ist. Sie ist Teil einer Infrastruktur, die den Standort Connewitz für Kapitalflüsse und große Investor*innnen im Immobiliengeschäft attraktiv macht und die Umgestaltung des Viertels von oben als Ziel hat. Für reiche Leute braucht es auch teure Läden.
Feuer und Flamme dem Staat und der Repression sowie all ihren Dienern, mit oder ohne Uniform!
Solidarität mit der Verteidigung Rojavas! Kampf dem Faschismus und seinen Profiteuren!
Kampf der Gentrifizierung, für eine selbstbestimmte Organisierung unserer Nachbar*innenschaft!
Für die Anarchie!
Quelle: Indymedia (Tor)
Nachdem bereits im Vorfeld eine falsche Pizzabestellung bei einem Lieferanten aus Leipzig-Connewitz abgegeben wurde, veröffentlichte ein Unbekannter im Internet eine Werbung, die mit Freiverzehrgutscheinen lockte.
Ein Unbekannter hat sich am Mittwoch zwischen 16 und 20 Uhr einen Scherz mit dem 27-jährigen Betreiber eines Pizzalieferdienstes aus Leipzig-Connewitz erlaubt. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, wurden zunächst im Namen der Polizeidirektion Leipzig dreimal das Pizza-Special und drei Riesen-Pizzen bestellt. Allerdings wussten die Beamten nichts von einer derartigen Bestellung.
Nachdem der falsche Auftrag noch rechtzeitig erkannt und storniert werden konnte, folgte ein weiterer Scherz durch den Unbekannten. Auf einer Anzeigenseite im Internet veröffentlichte er eine Werbung mit Namen und Telefonnummer des Lieferdienstes und lockte mit Freiverzehr für den ersten Anrufer. Der Ladeninhaber entdeckte die falsche Anzeige, versuchte daraufhin den Betreiber der Internetseite zu kontaktieren und die Anzeige löschen zu lassen. In der Zwischenzeit hatten bereits zwischen 30 und 40 Kunden versucht das angebliche Angebot in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich schrieb ein Kunde eine beleidigende Onlinebewertung auf der Homepage des Lieferdienstes.
Der Inhaber setzte sich daraufhin mit der Polizei in Verbindung und erstattete Anzeige. Die Beamten ermitteln wegen Betrugs und Beleidigung gegen den bisher unbekannten Täter.
Quelle: LVZ