Einbeck, 1. November 2018
in der vergangenen nacht haben wir in einbeck in der haegerstrasse 25 das haus der nazis dietrich und thorben brosenne mit steinen und buttersaeure-flaschen angegriffen
das naechste mal der nazi maurice brosenne der an der ecke wohnt
und die anderenwir wissen alles ueber euch
wir kommen auch aufs dorf
wir kriegen euch alle
anonym
Quelle: Indymedia (Tor)
Bislang Unbekannte haben in der Nacht zum Donnerstag auf ein Reihenhaus in der Einbecker Hägerstraße einen Anschlag mit Steinen und einer „überriechenden“ Flüssigkeit verübt. Die Polizei in Northeim geht von einer politisch motivierten Tat aus und vermutet die Täter im linken Spektrum.
Nach Angaben der Polizei seien bei der Tat, die nur Sekunden gedauert habe, zwei Scheiben zu Bruch gegangen und der Putz von der Hauswand geplatzt. Als Tatzeit gibt sie 3.12 Uhr an. Vermutlich seien die Täter zu Fuß in Richtung einer nahe gelegenen Parkanlage geflüchtet. Der entstandene Sachschaden betrage rund 1000 Euro. Inzwischen ermittelt der Staatsschutz in dem Fall.
Buttersäure und Steine
Der Anschlag galt mutmaßlich den als rechtsextrem geltenden Bewohnern des Hauses. Das legt ein Bekennerschreiben nahe, das ein „Antifa Kommando“ per Mail an verschiedene Medien geschickt hat. Darin ist von einem Angriff mit Buttersäure und Steinen die Rede. Der Angriff habe sich gegen einen Vater und seinen Sohn gerichtet. Das Schreiben enthält Drohungen gegen ein weiteres Familienmitglied.
Bereits im Mai 2015 war die Familie Ziel eines Anschlags. Damals hatten die Täter einen Wagen mit Brandbeschleunigern an mehreren Stellen angesteckt und die nahe liegenden Hauswand des Fahrzeugbesitzers mit Farbschmierereien versehen.
Antifa outet NeonazisDer Mann und seine beiden Söhne waren in der Zeit regelmäßige Teilnehmer bei Veranstaltungen des rechtsextremen „Freundeskreis Thüringen / Niedersachsen“ um Jens Wilke. Im Juni 2014 outete eine Antifa-Gruppe die Familie als Neonazis. Wegen einer zur Schau gestellten Hakenkreuzfahne ermittelte die Polizei Göttingen, gegen die damals noch in Geismar wohnenden Familie.
Quelle: Göttinger Tageblatt