Warum musste die Asphaltmaschine brennen?
Weil wir keine Straßen mögen.
Weil es uns Vergnügen bereitet, Feuer zu legen.
Die Asphaltmaschine vereint beides: Straße und Hitze.Wir haben uns entschieden, das oben genannte Baugerät in Brand zu setzen, da es der Firma VINCI/Eurovia gehört. Diese Firma hat sich in den letzten Jahren immer wieder auf unangenehme Weise in unser Blickfeld geschoben.
Als multinationaler Konzern mit über 100.000 Mitarbeiter*innen und Sitz in Rueil-Malmaison, Frankreich ist Vinci u.a. Betreibergesellschaft von 33 Flughäfen und div. Autobahnen weltweit. Eurovia ist Vincis Abteilung für Verkehrsinfrastruktur. Vinci hat sich als eines der großen Konsortien herauskristallisiert, um reibungsloses funktionieren staatsgesellschaftlichen Zusammenlebens infrastrukturell zu organisieren. Staatliche Infrastruktur, im allgemeinen und Frankreichs im Besonderen, sind die kommerziellen Interessen von VINCI und diese sehen wir uns genötigt anzugreifen!
Mit unserem Angriff wollen wir der Firma VINCI direkten Schaden zufügen, einerseits durch den Angriff selbst und andererseits indem wir im Folgenden die Rolle der Firma in einigen Prozessen offenlegen: https://calaisresearch.noblogs.org/post/2017/09/29/vinci-detailed-company-profile/
Einer der lokalen Firmenableger von VINCI zerstörte im März und Oktober 2016 die Behausungen von ca. 10.000 Menschen im “Jungle von Calais”, einem Camp für Geflüchtete. Die Zerstörung war von der französischen Regierung angeordnet worden.
Eurovia beteiligte sich am Bau der sogenannten Großen Mauer von Calais, einer vier Meter hohen Mauer die dort die Autobahn vom Hafen abtrennt. Der Bau wurde von der britischen Regierung finanziert und dient der Bekämpfung der illegalisierten Migrant*innen.
VINCI war für den Bau des Flughafens bei Nantes in Frankreich vorgesehen, bekannter unter dem Namen ZAD. Der Bau des Flughafens wird mittlerweile nicht mehr vorangetrieben. Die Staatsmacht hat es dennoch für nötig erachtet, diesen Freiraum zu zerstören.
https://de.indymedia.org/node/21419
https://zad.nadir.org/?lang=deWeiterhin zog VINCI in Großbritannien die Aufmerksamkeit auf sich, weil sie – gemeinsam mit anderen Firmen – schwarze Listen von Gewerkschafter*innen, Antifaschist*innen, Umweltaktivist*innen und anderen politisch Aktiven führte.
VINCI hat in Katar Zwangsarbeit benutzt um Einrichtungen für die Fußballweltmeisterschaft zu bauen. Dafür wurden die Pässe der migrantischen Arbeiter*innen eingesammelt und diese in eine Art moderne Sklaverei gezwungen.
Firmen wie VINCI machen sich zu tragenden Stützen des voranschreitenden Ausbaus der staatlichen Kontrolle – reissen wir sie ein.
Quelle: Indymedia (Tor)
Unsere Grüße gehen an alle Menschen in den Knästen.
Unsere Herzen schlagen für den Kampf gegen die toten Städte und gegen ihre toten Bewohner*innen, die nichts anderes mehr wert zu schätzen wissen als funktionierendes W-Lan und ein veganes Feierabend-Bier im gesäuberten Kiez.
Für all diese Leben scheint es keinen Blick, keine Perspektive mehr zu geben…
dafür, das System an sich in Frage zu stellen. Die Option alles ins Wanken zu bringen, um all diese abgesicherten Leben aufzubrechen, scheint für kaum jemanden denkbar oder erstrebenswert.
Knäste scheinen in diesen reibungslos funktionierenden Städten dazu zu gehören, wie Universitäten oder Krankenhäuser.
So hat sich die Gesellschaft in keinem Moment dafür rechtfertigen müssen, Individuen fremd zu bestimmen, indem sie Menschen in diese Komplexe sperrt, in denen das einzige Gesetz, an das sich die dort Arbeitenden halten, das der individuellen Willkür ist.
Einem Menschen die Fähigkeit zu nehmen sich so zu entwickeln und so zu handeln, wie man es für richtig empfindet, weil es für einen selbst und aus der Erfahrung heraus, das einzig überlebensfähige scheint, ist Gewalt. Diese Gewalt wird von jedem Individuum gerechtfertigt, das weg schaut, das danach fragt ,wie denn sonst mit Verbrechern umgehen?‘, das die Annahme aufrecht erhält Schließer, Bullen, Richter, das seien alles nur Berufe, wie alle anderen.
Die Menschen, die sich durch das Leben hinter Gittern der Gesellschaft anpassen werden, sich den Regeln beugen und die Gesetze des Staates anerkennen, werden einzig und allein gebrochen. Es kann niemals eine freie Entscheidung sein, wenn sie Menschen unter den Zwängen eines Knastsystems treffen.
Eine Vorstellung von Freiheit kann dagegen sehr wohl hinter Gittern entstehen. Und wir hier draußen müssen den Gefangenen zeigen, dass wir hier, genau wie da drinnen für diese Vorstellung und die Träume von Freiheit kämpfen.
Wir haben aus Hass darauf, dass Nero immernoch in diesem beschissenen Knast in Tegel eingesperrt bleibt, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Eurovia/Vinci Auto angezündet. Und wir freuen uns über die Branntstifter*innen in Leipzig. Sie sagen genug zu den Schweinereien der Firma Eurovia/Vinci: https://de.indymedia.org/node/23743.
Wir grüßen damit den Gefangenen Nero, der eine unfassbar lange Haftstrafe dafür absitzt, dass er sich nicht von den Ideen der Rigaer Straße distanziert hat. Diese Schweine vom Staatsschutz Berlin werden irgendwann schon ihre Rechnung bekommen!
Und wir schicken Kraft und Solidarität in den französischen Knast in Nancy-Maxéville. Loic, wir sind verdammt wütend, dass die Bullen dich fest nehmen konnten und sind mit unseren Gedanken bei dir.
Wir haben gehofft, dass du den Greiftrupps der Spürnasen entwischen kannst, solange du es für notwendig und richtig einschätzt. Es war sehr mutig, die Entscheidung zu treffen abzutauchen. Wir werden weiterhin verfolgen, was da abgeht, auch gegen andere Gefährt*innen aus Bure. Und der Soko Schwarzer Block schicken wir Rauchschwaden als bittere Grüße, die sie kurz an die furchtbaren Nächte und Morgende im Schanzenviertel erinnern sollen.
Wir glauben es macht viel Sinn sich auf die Tage vor, während und nach Tag X (Erdogan-Besuch Berlin: 28./29.08) darauf vorzubereiten, Hass auf all die Rassisten, Kriegstreiber, Schweigenden und all jene los zu werden, die es einfach nur ausleben davon zu profitieren, dass andere abgehängt und fertig gemacht werden.
Für die Freiheit! AG
Quelle: Indymedia (Tor)