Hamburg, 2. August 2018
In der Nacht auf den 02.08.18 haben wir den Laden “Muscle Makers” mit Farbe und Steinen angegriffen und den Besitzer Ole Sören Timm in der angrenzenden Nachbarschaft mit Flyern als Neo-Nazi geoutet.
Von der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbehelligt konnte der Unternehmer Ole Sören Timm (geb. 06.04.1973) seine Modemarke “Kampfkraft” im Hamburger Osten vetreiben. In der Eiffestraße 622, in Hamburg-Hamm, betreibt Timm seinen Laden “Muscle Makers”, in dem neben Sportnahrung auch das besagte Label angeboten wird. Der Online-Auftritt der Marke (aktuell offline) macht klar, an welches Klientel die Klamotten adressiert sind, dort steht: “Kampfkraft ist eine Marke für nationlabewusste Deutsche.”
Die Motive, der online und vor Ort zu erwerbenen, T-Shirts verdeutlichen die nationalistische und faschistische Ausrichtung des Labels. So zeigt das Shirt “Kreuzritter”, zwei gekreuzte Schwerter hinter einem Schild und einem Helm. Im Vordergrund prangt der Spruch “Gott mit uns”, der sich bereits auf den Koppelschlössern der deutschen Wehmacht fand. Das Shirt “Selbstjustiz” bildet einen Pickelhauben tragenden Totenkopf ab, der von den Wörtern “Faust” und “Recht” eingerahmt wird. In der Artikelbeschreibung findet sich die passende Erklärung dazu: “Das Shirt für Deutsche, die sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen wollen und die notwendigen Schritte selbst einleiten.” Das bisher überschaubare Kampfkraft-Sortiment wird von T-Shirts komplettiert, die u.a. ein aus Totenköpfen bestehendes Eisernes Kreuz zeigen.
Auf der Facebookseite des Labels (mittlerweile gelöscht oder nicht mehr öffentlich) finden sich rassistische, islamophobe und geschichtsrevisionistische Posts. So wurde der Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund im April 2017, trotz der offenkundig gefälschten Bekennerschreiben, pauschal “den Moslems” zugeschrieben. Ein weiterer Post verglich die gegenwärtige Situation in Syrien mit der in Deutschland im Jahr 1945. In beiden Fällen sei das “Märchen vom Giftgas und dem bösen Diktator” verbreitet worden. Damit wird auf der Seite offen die Shoah geleugnet.
Der YouTube-Kanal von Ole Sören Timm ist ein weiterer Beleg für seine faschistische Gesinnung. Zu seinen Abonnements zählt unter anderem das RUSTAG-Netzwerk, ein Kanal der antisemitische und rassistische Videos verbreitet. Mit der Marke “Kampfkraft” soll dieses reaktionäre Weltbild auf die Straße getragen werden.
Eine weitere Einnahmequelle stellt für Timm der Betrieb des Sonnenstudios 75 im Hamburger Stadtteil Rahlstedt (Bargteheider Straße 75) dar, das als Unternehmung der “Kampfkraft KG” geführt wird. Weiterhin ist Timm Geschäftsführer der “Consigliere Consultings UG”. Die Unternehmensberatung hat ihren Firmensitz ebenfalls in der Eiffestraße 622.
Der Einflussbereich der Marke “Kampfkraft” ist aktuell noch lokal begrenzt. Im Kontext des gesellschaftlichen Rechtsruck kann sich dieser Bereich jedoch ständig vergrößern, Timm jeden Tag neue Käufer_innen finden und das Tragen dieser Nazi-Klamotten weiter normalisiert werden. Damit steigt auch das Bedrohungspotenzial für Menschen, die von “nationalbewussten Deutschen” zu Feinden der deutschen Nation erklärt und aus ihrem völkischen Weltbild ausgegrenzt werden.
Dieser Bedrohung gilt es entschlossen entgegen zu treten!
“Kampfkraft” den Kampf ansagen!
Antifa in die Offensive!
Quelle: Indymedia (Tor)