Wir, das spontane Kollektiv “partycrashen”, hat heute den AfD-Landesparteitag in der Meistersingerhalle massiv gestört. Gegen Mittag wurde der Parteitag sabotiert, indem Buttersäure in den Saal gelangte. Der Gestank sollte verhindern, den Parteitag fortzusetzen, und sie dabei stören, ihre Hetze für den nächsten Wahlkampf zu planen.
Wir finden WITZIG, dass Martin Sichert anscheinend extra durch die Buttersäure-Pfütze gelaufen ist, nur um sich später auf Twitter als Opfer darstellen zu können. Das passt sehr gut zur allgemeinen Taktik der AfD im Umgang mit antifaschistischem Widerstand. Wenn ihm so ein Twitterpost neue Schuhe wert ist, dann hoffen wir für ihn, dass er sich das nächste mal wenigstens hübschere besorgt.
Dieses Jahr ist Wahlkampf in Bayern, und wie in jeder defekten Demokratie sind sämtliche Parteien damit beschäftigt, Ängste zu schüren, um jedes Jahr wieder Millionen von Schäfchen auf ihre Seite zu locken. Aber Menschen sind keine Schafe, und über Glück und Unglück wird nicht in Parlamenten entschieden, sondern an den Arbeitsplätzen und auf der Straße.
Menschenverachtende Hetze macht unser aller Leben kaputt. In Selbstverteidigung haben wir uns entschieden, das Problem anzugehen. Ein Landesparteitag der AfD sollte in der Stadt der Reichsparteitage nicht geduldet werden. Der rassistischen Kontinuität deutscher Täter, auch beispielhaft in Nürnberg die Morde des NSU, muss konsequent entgegen gestanden werden. Dass die Meistersingerhalle als kommunales Objekt einer SPD-Regierung wählt, die AfD zu hosten, ist inakzeptabel und geschichtsvergessen.
Wichtig war es uns, keine Menschen zu verletzen. Zwar brennen wegen ihrer Hetze die Geflüchtetenheime in ganz Deutschland, aber solange es möglich ist, die Verrohung gewaltfrei aufzuhalten, sollte man diesen Weg gehen. Im Gegensatz zu Polizei und Nazis denken wir darüber nach, wo gesellschaftliche Probleme herkommen, und ob es hilft, Menschen zu verletzen, um sie zu lösen.
An alle da draußen richten wir uns: Leistet aktiv Widerstand gegen die Verhältnisse die uns ein solidarisches Leben unmöglich machen! Werdet unabhängig von Staat, Arbeitgebern und Vaterfiguren. Selbstbestimmung wird zur Pflicht, wenn die gesellschaftlichen Konventionen unser Miteinander untergraben. Sucht euch kein Land als Entschuldigung für euer Handeln, sondern übernehmt Verantwortung. Kein Bezug auf ein Land wird menschenverachtendes Handeln und Wegsehen entschuldigen. Nationalismus ist keine Alternative zur Selbstreflektion und es liegt jetzt in unserer Verantwortung, die Gestaltung der Gesellschaft in die Hand zu nehmen, deren Mängel wir nicht mehr akzeptieren können.
Macht euch Gedanken darüber, wie ihr leben wollt. Überschreitet alle Grenzen, die euch daran hindern. Haltet zusammen und liebt euch, als gäbe es morgen keine Freiheit mehr.
Quelle: Indymedia (Tor)