Nachdem bereits viel spekuliert worden ist, bekennen wir uns zu dem Angriff mit Molotow-Cocktails gegen den Treffpunkt türkischer Faschisten in der Kasseler Bunsenstraße.
Im Gebäude befinden sich die Vereinsräume der Gemeinde ATB, dem „Verband der türkischen Kulturvereine in Europa“. ATB gehört der islamistischen, rechtsradikalen Partei BBP in der Türkei an. Die BBP ist eine weniger bekannte Abspaltung der nationalistischen MHP.
Die BBP war 2007 mit einer der Drahtzieher von einem Mordanschlag an einem Journalisten in Istanbul. In ihrer Gemeinde hängen Symbole der faschistischen Grauen Wölfe und Bilder des BBP Vorsitzenden Muhsin Yazicioglu, nach dem auch die Gemeinde benannt ist. Yazicioglu ist mit Alparslan Türkes mitverantwortlich für Massaker und Anschläge in den 80er und 90er Jahren auf AlevitInnen, KurdInnen und SozialistInnen.
Die Aktion ist Teil der militanten Kampange in Solidarität mit dem kurdischen Kanton Afrin und der Revolution in Rojava. Seit dem 20. Januar führt die Türkei einen völkerrechtswidrigen Angrifsskrieg gegen Afrin, das bis dahin größtenteils vom Krieg verschont geblieben war. Ziel des AKP-Regimes ist es, das demokratische Projekt im Norden Syriens dem Erdboden gleich zu machen.
In den Räumen des Kulturvereins wurde in den letzten Wochen für den Einmarsch der türkischen Armee und ihrer islamistischen, faschistischen Mörderbanden gebetet. Unzählige friedliche Aktionen und Demonstrationen der letzten Monate sind wirkungslos geblieben, die Bundesregierung setzt auch weiterhin auf den Pakt mit dem Diktator Erdogan. Aus diesem Grund werden auch weitere militante Aktionen folgen, wenn nicht die Aggressionen der Türkei aufhören. Alle, die den völkerrechtswidrigen Krieg der Türkei unterstützen und befürworten, sollten sich bewusst sein, dass das nicht ohne Folgen bleiben wird. Wer für einen Krieg betet und aufhetzt, bei dem gezielt Zivilisten getötet und vertrieben werden, dem bringen wir den Krieg nach hause in ihre Gemeinde.
Der Kampf gegen FaschistInnen jeder Art ist ein legitimer Kampf!
Es lebe die Revolution in Rojava!
Antifa International
Video der Aktion: https://vimeo.com/263773053
Quelle: Indymedia
Nachdem unbekannte Brandsätze gegen das Gebäude des Vereins Türkisch Islamisches Kulturzentrum e. V. in der Bunsenstraße in Kassel geworfen hatten, hat das Polizeipräsidium Nordhessen eine Arbeitsgruppe eingerichtet.
Aktualisiert um 16.34 Uhr – Ob der Konflikt zwischen Türken und Kurden hinter dem Brandanschlag am Sonntagmorgen auf ein Moschee-Gebäude eines Türkisch-Islamischen Kulturzentrums in der Bunsenstraße in der Nordstadt steht, darüber kann die Polizei derzeit noch keine Angaben machen. Die Ermittler gehen aber von einer politisch motivierten Tat aus, sagt Polizeisprecher Torsten Werner.
Und die Ermittlungen werden beim Staatsschutzkommissariat geführt. Zudem hat die Polizei nach dem Brandanschlag am Sonntag eine Arbeitsgruppe mit dem Namen AG BS73 eingerichtet. BS steht dabei für Bunsenstraße 73 – das ist die Adresse des Tatortes.
Auf Videoaufnahmen der Überwachskamera der Moschee seien vier Personen in dunklen Kapuzenshirts oder Kapuzenjacken zu sehen, die zudem Jeanshosen und Sportschuhe trugen. Sie hatten die Kapuzen aufgezogen, sodass zu Identitäten derzeit keine Angaben gemacht werden können. Sie dürften alle zwischen .. groß sein, so der Polizeisprecher.
Schon drei Anschläge in Kassel auf türkische EinrichtungenDer Anschlag auf die Moschee in der Bunsenstraße ist offenbar kein Einzelfall: Es handelt sich bereits um den 3. Anschlag in diesem Jahr auf eine türkische Einrichtung in Kassel beziehungsweise auf das Auto eines Türken. Im Januar war das Gebäude einer türkischen Moschee an der Rothenditmolder Straße durch Schmierereien beschädigt worden. Aufgrund an der Wand hinterlassener Wörter, die sich auf den Krieg in Nordsyrien um die Stadt Afrin beziehen, ging die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus.
Und auf der linken Internetplattform de.indymedia.org ist am 21. März ein Bekennerschreiben veröffentlicht worden, dass das Auto eines Kasseler Türken aus Rache von Kurden angesteckt worden ist. In der Nacht zum Mittwoch, 21. März, hatten Unbekannte einen an der Eisenschmiede (Fasanenhof) geparkten Mitsubishi angesteckt. Laut Polizeisprecher wurde auf dem Wagen für eine türkische Zeitschrift geworben.
Quelle: HNA