Lukas Grolp und seine Frau wurden gerade fertig mit den Vorbereitungen für eine Veranstaltung am nächsten Tag. „Wir wollten nach Hause, etwas schlafen, da wir am nächsten Tag viel zu tun hatten“, erinnert sich der Gastwirt. „Da sehe ich durch das Glas an der Tür, wie jemand etwas an die Tür sprüht.“
Lukas Grolp öffnete die Tür und stand einer vermummten Gestalt gegenüber, die im Begriff war den Speisekartenkasten zu beschmieren. „Der Typ war genau so überrascht wie ich“, sagt Grolp. „Wenn ich andere Schuhe angehabt hätte, ich hätte ihn mir geschnappt.“ Danach entdeckte er die Schmierereien „Fuck AfD“ und „Fuck Nazis“ an seiner Fassade. Lukas Grolp geht von zwei Tätern aus. „Den einen habe ich ja gesehen, aber es wurde ja auch an anderer Stelle gesprüht und das mit verschiedenen Farben“, sagt er.
Kurz zuvor veranstaltete die AfD in seinen Gasträumen einen Informationsabend. „Ich habe ein Vereinslokal. Zu mir kommen seit Jahren die CDU, die FDP oder der Singverein. Jetzt halt auch die AfD. Und warum nicht? Sie sind ganz normale Gäste“, sagt er. „Ich bin Gastronom. Ich kann es mir nicht leisten, Gäste abzuweisen.“ Außerdem sei die Partei nicht verboten, weswegen er sie weiterhin als Gäste empfangen wolle. Auch wenn ihn die Reinigung wieder Zeit und Geld kosten wird.
Da die Schmierereien sich gegen eine Partei richten, geht die Polizei von einer politisch motivierten Tat aus und hat die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Sachbeschädigung aufgenommen, teilte der Sprecher der Polizei in Chemnitz, Andrzej Rydzik mit: „Den dabei entstandenen Sachschaden beziffert die Polizei auf ungefähr 500 Euro.“
Quelle: Sächsische Zeitung