Nur fünf Tage nach der Neueröffnung eines Rewe-Supermarkts an der Limmerstraße haben Unbekannte in der Nacht zu Dienstag die Außenfassade zerstört. Die Fensterfront der vergrößerten Filiale wies über die gesamte Länge Beschädigungen auf, teils waren die Scheiben eingeschlagen worden – vermutlich mit einem Werkzeug. Schon am folgenden Vormittag wurden die Scherben beseitigt und die Front ausgetauscht. Die Filiale hatte am Dienstag regulär geöffnet. Die Polizei geht von einer politisch motivierten Tat aus, der Marktleiter war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
In den vergangenen Jahren war es immer wieder zu Angriffen auf neu eröffnete Geschäfte an der Limmerstraße gekommen. Diese gingen mit Protesten linker Gruppen gegen die angebliche Gentrifizierung des Stadtteils einher. Zuerst traf es einen Denn’s Bio-Markt, der Anfang 2013 direkt gegenüber der Rewe-Filiale eröffnet hatte. Mehrfach wurden in der Folge die Außenfassade mit Farbbeuteln und Graffiti beschmiert und Fensterscheiben zerstört. 2015 sprühten Vandalen wiederholt Graffiti an ein neu eröffnetes Schuhgeschäft in der Limmerstraße. Auch an den Rewe-Markt sprühten die Täter jetzt eine Beschimpfung. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gentrifizierungsgegner die ich kenne, sich den Rewe als Feind auserkoren haben“, sagt Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube (Grüne).
Eine Anwohnerin hatte in der Nacht gegen kurz vor 3 Uhr Lärm gehört und zwei bis drei mit dunklen Kapuzenpullis bekleidete, schlanke Männer am Supermarkt an der Limmerstraße 4 beobachtet. Beide sollen zwischen 20 und 25 Jahren alt sein. Die Frau alarmierte die Polizei, die mutmaßlichen Täter flüchteten in Richtung Selmastraße. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung aufgenommen. – nun sucht sie Zeugen, die den
Zuvor war der Supermarkt wegen Vergrößerungsmaßnahmen für zwei Wochen geschlossen gewesen. Seither gehört auch die rund 300 Quadratmeter große frühere Rossmann-Filiale zur Supermarktfläche. Viele Lindener ärgerten sich vor allem über die Schließung des beliebten Kiosks von Esengül Türk. Auch dessen Räume gingen in dem Supermarkt auf.
Quelle: HAZ