Frankfurt am Main, 22. Januar 2018
Heute Nacht haben wir verschiedene Fahrkartenautomaten in Frankfurt/Main mit Bauschaum, Hämmern, Farbe und Feuer unbrauchbar gemacht. Außerdem wurde ein Schriftzug hinterlassen, der aufzeigt, dass Fahrkarten nicht die Lösung sind. Getroffen hat es unter anderem die Stationen Frankfurt West, Kalbach und Niddapark.
Seit Jahren erhöhen die VGF und der Rhein-Main-Verkehrsverbund, und mit ihm die DB, kontinuierlich die Fahrpreise in Frankfurt und Umgebung. Dieses Jahr wurden erstmals nicht sämtliche Preise erhöht, sondern Stolz wurde verkündet das wenige Tickets im Preis gleich bleiben würden. Nicht erwähnt wurde, dass gleichzeitig die Preise für Umgebungsfahrten enorm angestiegen sind, was insbesondere bereits an den Stadtrand oder das Umland verdrängte Bevölkerungsschichten besonders hart trifft. Auch versucht der RMV eine marginale Veränderung der Strecke Frankfurt – Offenbach als großen Erfolg zu verkaufen. Eine Farce wenn man bedenkt das über Jahre hinweg der Unterschied von 2 Stationen einen Preissprung von weit über 100% verursachte und auch weiterhin beträgt.
Die Politik von RMV und VGF ist nicht auf den Nutzen der Menschen ausgelegt sondern dient, wenig überraschend, lediglich einer Profitmaximierungsstrategie. So gehört der RMV zu den teuersten Verkehrsbetrieben im bundesweiten Vergleich, den die S-Bahnen Rhein-Main höchstens noch im Vergleich des nervigsten Türpieptons übertreffen.
Auch das nächtliche Absperren aller U-Bahnstationen sowie deren Überwachung macht es immer schwieriger im Winter einen warmen, trockenen Schlafplatz zu finden. Statt dessen setzt die Stadt Frankfurt und der VGF auf das Einpferchen der obdachlosen Menschen in der B-Ebene der Hauptwache, und wundern sich über den sozialen Sprengstoff der dort entsteht.
Dadurch, dass alle, welche sich die überteuerten Ticketpreise nicht leisten können, mit Geldstrafen überzogen werden, sind die deutschen Gefängnisse überfüllt mit Inhaftierten deren einziges „Verbrechen“ ist nicht genug Geld für die Bahn zu haben. Dies ist Ausdruck einer verfehlten Politik die lieber die Armen der Ärmsten einsperrt statt sich um die Lösung zu bemühen.
Dem gegenüber setzten wir die Perspektive des kostenlosen Personen-Nahverkehrs, sozial verträglich und erschwingbar für alle!
Wir grüßen die Gefährt*innen die in Bremen und anderswo mit ähnlichen Aktionen für eine menschliche Gesellschaft eintreten.
Kollektiv freie Fahrt
Quelle: Email