Staatsschutz ermittelt Anti-AfD-Parole am Bürgerhaus Buchenau „AfD den Raum nehmen!!!“ schmierten Unbekannte an das Bürgerhaus in Buchenau. Dort findet am 5. August mit Blick auf die Bundestagswahl eine Wahlkampfveranstaltung der AfD statt. Unbekannte schmierten in der Nacht zu Donnerstag eine Anti-AfD-Parole an das Buchenauer Bürgerhaus und versuchten, die Tür mit einem Wackerstein einzuschlagen. Anwohner alarmierten die Polizei.
Buchenau. Am 5. August sprechen Guido Reil, Julian Schmidt und Dr. Dirk Spaniel im Bürgerhaus Buchenau vor AfD-Anhängern. Reil ist der Essener Direktkandidat, Schmidt der aus Marburg und Spaniel der aus Stuttgart. Ab 17.30 Uhr belegt die AfD sowohl den kleinen als auch den großen Saal des Gemeinschaftshauses.Offenbar läuft diese Veranstaltung einigen Hitzköpfen zuwider. In der Nacht zu Donnerstag besprühten Unbekannte die Fassade des Buchenauer Bürgerhauses mit der Parole „AfD den Raum nehmen“, und sie versuchten zudem, mit einem Wackerstein die Eingangstür einzuschlagen, scheiterten aber am Sicherheitsglas.
Die Tür sei dennoch kaputt, bestätigte Ortsvorsteher Andreas Feußner. Die Unbekannten hätten offensichtlich auch mit Werkzeugen an der Tür hantiert. Die Spuren seien noch sichtbar.
Anwohner alarmierten nachts die Polizei
Feußner erfuhr am Donnerstagmorgen von dem Vorfall. Die Polizei meldet sich bei ihm, dann wurde der Schaden, der auf rund 1000 Euro beziffert wird, begutachtet. Auch mit Verwaltungsmitarbeitern war Feußner bereits am Donnerstag am Ort des Geschehens. Was ihn am meisten ärgert: Den Schaden trägt die Allgemeinheit. „Bei Vandalismus zahlt keine Versicherung“, sagt er.
Um 2.05 Uhr registrierten Anwohner in der Rothenbergstraße Schlaggeräusche und alarmierten die Polizei. Nach Zeugenangaben liefen kurze Zeit später drei dunkel gekleidete Personen mit Baseballkappen in Richtung Ortsmitte. Die Polizei geht davon aus, dass die illegale Aktion mit der bevorstehenden politischen Veranstaltung im Bürgerhaus in Verbindung steht. Da es bis zum Veranstaltungstermin noch zwei Wochen sind, hofft Feußner, dass es nicht zu weiteren Beschädigungen am Bürgerhaus kommt.
Für Erik Markert, Vorsitzender des AfD-Kreisverbandes Marburg-Biedenkopf, hat sich erneut gezeigt, mit welchen „feigen Mitteln“ die Auseinandersetzung mit der AfD gesucht wird. Er erinnert daran, dass es bereits im Kommunalwahlkampf Übergriffe auf Gastronomiebetriebe – Hotel Orthwein in Cölbe und Gasthaus Schrantz in Kirchhain – gegeben hat, weil der AfD Räume zur Verfügung gestellt wurden. Zudem habe es auch einen Anschlag auf den Wohnsitz des AfD-Fraktionsvorsitzenden Karl-Hermann Bolldorf gegeben. Er schreibt diese Vergehen dem Linksextremismus zu und vermisst Konzepte zur Prävention im Kreis.
„Die AfD wird sich durch solche Taten nicht einschüchtern lassen“, macht Markert deutlich und verweist auf die Folgen der Verharmlosung solcher Taten im Kleinen wie im Großen und bezieht sich bei Letzterem auf die Ausschreitungen in Hamburg beim G20-Gipfel. Im Buchenauer Fall hat sich der Staatsschutz eingeschaltet und die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen.
Quelle: Oberhessische Presse