Frankfurt am Main, 20. Mai 2017
Die ZAD verteidigen! Den G20-Gipfel zum Desaster machen.
Warum, zur Hölle, haben wir in Frankfurt-Niederrad Samstag Morgen zwei Dienstwägen der Firma Actemium angezündet, um ein Großbauprojekt im Westen Frankreichs zu verhindern. Und warum beziehen wir uns dabei auf die Mobilisierung gegen den G20-Gipfel in Hamburg?
Warum, zur Hölle, haben wir in Frankfurt-Niederrad Samstag Morgen zwei Dienstwägen der Firma Actemium angezündet, um ein Großbauprojekt im Westen Frankreichs zu verhindern. Und warum beziehen wir uns dabei auf die Mobilisierung gegen den G20-Gipfel in Hamburg? Total beliebig, werden einige denken. Sinnlose Begründung für ihren Gewaltfetisch, werden die Bullen sagen. Werden alle jene sagen, die nichts mehr als den Kontrollverlust befürchten. Wer die Botschaft verstehen wird, sind sicherlich die Verwalter des Betons in den Chefetagen von Vinci. Europas größtem Baukonzern. Jener Konzern dessen hundertprozentige Tochter Actemium ist. Jene Firma, die ihren Profit erwirtschaftet mit Großbauprojekten, Atomkraftwerken, Autobahnen. Die Orte des Lebens in Wüsten aus Beton verwandelt. Jene Firma, die den Flugplatz in Notre-de-Dame bei Nantes in Frankreich bauen will.Gegen das Großbauprojekt richtet sich der breite Widerstand der regionalen Bevölkerung. Ähnlich wie beim Kampf gegen das atomare Endlager in Gorleben im Wendland, wird dieser Kampf überregional unterstützt von jenen, die in dieser konkreten Auseinandersetzung ihre eigenen Kämpfe gegen kapitalistische Zerstörung und für ein gutes Leben für alle wiederfinden. Darum haben unsere Gefährt*innen den besetzten Wald in Notre-de-Dames zur Zone autonomes de defend ausgerufen, zur Zone die es vor dem zerstörerischen Zugriff der kapitalistischen Ordnung und den prügelnden Flics mit allen Mitteln zu verteidigen gilt.
Auch wir sehen diese Verbindung zwischen hier und dort. Sehen, das um die ZAD ein Kampf geführt wird, den wir in unserem lokalen Alltag so nicht führen können. Auf den wir uns aber beziehen und den wir unterstützen können. Daher haben wir uns entschieden, eine konkrete Warnung an Vinci auszusprechen: Wenn ihr die ZAD räumen lasst, werden die beiden brennenden Karren erst der Anfang gewesen sein. Das ist eine Nummer zu groß für euch. Euer Firmengeflecht in Europa und hier in Deutschland ist groß. Ihr seid über all angreifbar. Und wir werden euch weiter angreifen, wenn ihr euch von den Plänen nicht zurückzieht.
Wir meinen es braucht im Kampf gegen die herrschende Weltordnung viele Ebenen der Auseinandersetzung und Zuspitzung. Sowohl Erfahrungen und Bezugnahmen auf Bewegungen gegen konkrete kapitalistische Zerstörung und Zurichtung wie eben jene um die ZAD. Als auch den symbolischen Angriff auf Großereignisse der globalen kapitalistischen Ordnung. Daher haben wir uns mit vielen tausend Gefährt*innen in Hamburg im Juli verabredet, um zusammen den G20 Gipfel zum Desaster zu machen.
In Hamburg sagt man au revoir!
Quelle: Linksunten