chronik
widerständische momente festgehalten (spiegelung von chronik.blackblogs.org)
Browse: Home / Brandanschlag auf Fuhrpark der “Deutschen See”

Brandanschlag auf Fuhrpark der “Deutschen See”

By chronik on May 5, 2017

Hamburg, 5. Mai 2017

Zum Brandanschlag auf den Fuhrpark der “Deutschen See”, Große Elbstraße 244, Hamburg 28.4.2017

– G20 anzugreifen bedeutet auch, die Nutznießer_innen der Vernichtung weltweiter Fischvorkommen anzugreifen
– In Hamburg sagt man Tschüß zur Deutschen See

“Unser Fisch ist bei euch in Europa willkommen, aber wir selbst sollen am besten wegbleiben”
(Statement eines Fischers aus dem Senegal)

Bereits in den Achtzigerjahren verlagerten die Europäer_innen Fischfanggründe nach Süden, Schwimmende Fischfabriken fischten die Bestände weg und ließen für lokale Fischer_innen wenig über. Vor den Küsten Ostafrikas, wie z.B. vor Somalia sattelten viele der von den europäischen Fangflotten ausgebooteten Fischer zum Seeräuber um.

2012 wurde ein Viertel des europäischen Fischfangs in internationalen Gewässern aber auch in den Hoheitsgebieten westafrikanischer Länder wie Guinea, Mauretanien und Senegal erbeutet. Nachdem die senegalesische Regierung kurzzeitig EU-Trawlern die Lizenz entzog, machten diese unter anderer Flagge weiter oder gründeten Joint Ventures. Eine ganze Reihe von Flüchtlingen aus dem Senegal schuften jetzt auf den Plantagen in Almeria und ernten Tomaten – für Supermärkte, in deren Kühltruhen der Fisch aus ihrem Meer angeboten wird.

Mehrere hundert Millionen Menschen sind auf Fische als Nahrungsmittel angewiesen. Die Studie des WWF “überfischt und unterversorgt” prognostiziert, dass in naher Zukunft Millionen Menschen im Senegal oder Indonesien sich Fische als Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten werden können.

Nur noch 13% der Fischbestände in den Weltmeeren sind groß genug, um sich regenerieren zu können, stellte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinigten Nationen fest. Nicht verschärftere Restriktionen, sondern das Leerfischen der Ozeane und die Ausbeutung der Meere führt dazu, dass die Erträge der Meeresfischerei seit den Neunzigerjahren stagnieren.

Die sogenannte konventionelle Aquakultur unterscheidet sich wenig von der Massentierhaltung, wie sie z.B. bei der Geflügelmast praktiziert wird. Durch die Garnelenfarmen u.a. an den Küsten Thailands und Vietnams werden die Biotope der Ufergebiete von Mangrovenwäldern zerstört.

Die deutsche See, Hauptsitz Bremerhafen, ist hierzulande der Marktführer. Nur 20% der in Deutschland konsumierten Fische stammen aus Nord- oder Ostsee. Den Rest bezieht das Unternehmen aus anderen Weltmeeren und betreibt in Bremerhafen Europas “modernste Fischmanufaktur”. 60000 Tonnen Fische werden jährlich “verarbeitet”, 400 Millionen Euro Umsatz erzielt. Fisch ist teuer. Die Indizes wie der Oslo Seefood Index brechen alle Rekorde. Von 20 Standorten werden die Kühllaster von Bremerhafen bis Bayern duchs Land geschickt, um das ungebremste Verlangen der Deutschen nach Frischfisch zu  befriedigen.

In Hamburg sind es nur wenige Meter von der “Deutschen See” zum Fischereihafenrestaurant, in dem während des OSZE Treffens der amerikanische und russische Außenminister speisten. Beim G20 wird hier für Deligierte aufgetischt werden.

– den G20 in die Fischsuppe spucken
– um Europa keine Mauer, Refugees welcome

Quelle: Linksunten

 

Posted in Deutsch | Tagged Hamburg

« Previous Next »

Suche

Tags

Aachen Berlin Bielefeld Bochum Bonn Bremen Chemnitz Dortmund Dresden Duisburg Erfurt Essen Flensburg Frankfurt am Main Freiburg Gießen Greifswald Göttingen Halle Hambacher Forst Hamburg Hannover Jena Karlsruhe Kassel Kiel Köln Leipzig Lübeck Lüneburg Magdeburg Mainz Mannheim Marburg München Münster Neumünster Nürnberg Potsdam Rostock Stuttgart Tübingen Weimar Wuppertal Würzburg

chronik.blackblogs.org

Archiv von Indymedia Linksunten
linksunten.indymedia.org
xrlvebokxn22g6x5gmq3cp7r...

Spiegel von de.indymedia.org
raxuatgmxdvnp4no.onion
mphvik4btkr2qknt.onion

RSS Barrikade.info (CH)

  • Radio Ausbruch Folge #06 December 1, 2025
  • Anarchist:innen und Antiauthoritäre aufgepasst! November 27, 2025
  • Antifa oder doch eher Sozial-Voyeurismus? November 27, 2025
  • Communiqué zum 25.11.25 November 26, 2025
  • ABGESAGT: Lesung von Frank Urbaniok am... November 25, 2025
  • Die Finanzen der Jungen Tat November 23, 2025
  • Buchlesung „Werde, der du bist“ November 21, 2025
  • Anstadt bleibt Demo! November 19, 2025
  • Berlin Demo - HA46 bleibt - Besetzte Häuser verteidigen November 18, 2025

RSS Emrawi.org (AT)

  • Künstliche Intelligenz, "soziale" Medien und die Ausbeutung von Arbeitskraft in #Kenia December 1, 2025
  • feministischesaktionskollektiv Innsbruck erhebt die Stimme gegen Femi(ni)zide – laut, sichtbar und unüberhörbar November 27, 2025
  • Anti-Amazon-Adbustings zum Black Friday November 27, 2025
  • TÄTERN KEINE BÜHNE! Gegen den Auftritt von Till Lindemann in der Wiener Stadthalle! November 27, 2025
  • Bedřiška: Von der Ausgrenzung zur Selbstermächtigung – Eine inspirierende Geschichte November 27, 2025
  • a-radio 23/11/2025 - Freund:innenschaft November 25, 2025
  • Demo zum Internationalen Kampftag gegen Gewalt an FLINTA*-Personen! November 24, 2025
  • Stadt für Alle - St. Marx für immer! November 19, 2025
  • Wehrdienstverweigerung und Antimilitarismus November 19, 2025

RSS Indymedia (DE)