Frankfurt am Main, 27. April 2017
Auf das Haus, in dem der Frankfurter Vorsitzende des AfD-Jugendverbands „Junge Alternative“ wohnt, ist ein offenbar politisch motivierter Farbanschlag verübt worden. Der Staatsschutz der Frankfurter Polizei ermittelt.
Frankfurt. „FCK AFD“ und „CLASS RASSIST“ steht auf der blauen Fassade des Mietshauses im Gallus, das Dominik Class bewohnt. Der 22 Jahre alte Politiker ist der Frankfurter Vorsitzende des AfD-Jugendverbands „Junge Alternative“. Class war nach eigenen Angaben daheim, als die Farbattentäter in der Nacht zum Donnerstag zuschlugen. Gemerkt habe er nichts. „Um 6.30 Uhr klingelten Nachbarn, um mich zu informieren“, sagt Class, der dann sofort zum Telefon griff und die Polizei rief. André Sturmeit, Sprecher des Frankfurter Polizeipräsidiums, bestätigte den Vorfall auf Nachfrage. Man gehe von einer politisch motivierten Straftat aus, für die Ermittlungen sei der Staatsschutz zuständig.Class sprach gestern von einem „großflächigen Graffiti-Angriff“ und berichtete, dass auch die beiden Nachbarhäuser in Mitleidenschaft gezogen worden seien. Den entstandenen Sachschaden schätzt der Politiker auf einen Betrag in vierstelliger Höhe.
Den Vorwurf, ein Rassist zu sein, weist Dominik Class zurück: „Ich bin ein wertkonservativer Politiker, der vernünftige und seriöse Politik macht“, beteuert er. Ein Bekennerschreiben zum Farbanschlag gibt es bislang nicht. Class vermutet aber einen Zusammenhang zum Boykott einer Diskussionsveranstaltung des „Jugendforums Politik“ (Jufo) in Frankfurt vor ein paar Tagen.
Die hessischen Jugendorganisationen Jusos, Grüne Jugend und Linksjugend hatten die geplante Diskussion in der Elisabethenschule boykottiert, weil dazu auch die „Junge Alternative“ eingeladen war. Dieser werfen sie eine „menschenverachtende und faschistoide Ideologie“ vor – die Veranstaltung wurde am Ende abgesagt.
Das AfD-Mitglied Class würde nach eigenen Worten „gerne mit den Tätern diskutieren, mit welchem Recht sie eigentlich Straftaten gegen ihn verüben“. (chc)
Quelle: Frankfurter Neue Presse