Wir übernehmen die Verantwortung für den Angriff auf die Pizzeria „Jills“ und auf die Rezeption des Pyjama Hotels im Schanzenhof am 22.2.2017. Wir gehen nicht blind durch unsere Viertel. Wir sehen genau hin. Wir nehmen wahr. Wir analysieren das Geschehen. Wir beobachten und ziehen unsere Schlüsse. Und wir wissen genau wer unsere Feinde sind. Der Prozess der Vertreibung, ist der Prozess der Aufwertung, ist der Prozess der Gentrifizierung, ist der Prozess des Kapitalismus.
Der Prozess der Ohnmacht, ist der Prozess der Wut, ist der Prozess der Organisierung, ist der Prozess des Angriffs. 2013 werden die Häuser des Schanzenhofs verkauft. Die Drecksau das diese erwirbt heißt Maximilian Schommertz. Der Immobilieninvestor und SPD-Politiker erhöht die Mieten so drastisch das ein Bleiben der ursprünglichen Mieterinnen unmöglich wird. Ein Biorestaurant, ein alternatives Hotel, ein Boxstudio und eine Drogenberatungsstelle werden vertrieben. Das alles sind Sachen die ein lebendiges Viertel braucht. Stattdessen finden eine Pizzeria für die Besserverdienenden und ein Hotel für besoffene Touris, die den Charme der Schanze erleben wollen, Platz in den Räumen des Schanzenhofs. Am vergangenen Mittwoch erlebten sie den Charme einer Schanze, die sie so nur aus der Presse kannten.Um 21:45 zur Betriebszeit, als die Metalljallousien, die sie gegen nächtliche Angriffe schützen sollten noch oben waren, und alle an ihren Tischen saßen und an nichts Böses dachten, wurden wir aktiv. Wir kamen nicht des nachts, wenn alles schläft. Und wir handelten nicht im Schatten. Wir kamen aus der Dunkelheit und erhellten die Straße mit rotem Feuer. Wir vernebelten den Autos die Sicht mit Rauch. Wir strichen ihre graue Fassade mit Farbfeuerlöschern und Gläsern. Wir schlugen alle Scheiben der Pizzeria ein und fast alle Scheiben der Rezeption von Schommartz’ Hotel. Dann verschwanden wir hinter einer dicken Wand aus schwarzem Rauch. Wir sahen, wie sie von ihren Plätzen aufsprangen und sich in den hinteren Teil des Raums flüchteten. Sie kamen damit nicht klar, dass der Konflikt, mit dem sie ja „nie“ etwas zu tun hatten, auf einmal direkt und hautnah bei ihnen war. In der Presse wurde erzählt, dass jemand sogar aus dem Küchenfenster geflohen sei. Wir lachen über diese Momente. Denn sie zeigen uns, dass ihre Scheinwelt und ihre Arroganz so zerbrechlich sind wie Fensterscheiben.
Mit dieser Aktion zeigen wir uns solidarisch mit allen, die durch das kapitalistische Konzept der Stadt der Reichen vertrieben wurden, oder im Kampf gegen diese hinter Gittern gelandet sind. Wir gedenken auch denen, die in diesem Kampf ihr leben ließen. Denn sie sind die Stillsten und die am Stärksten Betroffensten in diesem Konflikt. Und sie werden immer mehr. Die Betreiberin der Pizzeria sagte später in einem Fernsehinterview, dass solche Attacken ja nicht persönlich gegen Leute wie sie gerichtet wären. Jill sei dir gewiss. Wir nehmen die Kommerzialisierung unserer Stadtteile egal ob Friedrichshein, Kreuzberg, Viertel in Barcelona, Paris oder Rom oder eben St. Pauli und die Schanze sehr ernst. Und dieser Angriff war sehr persönlich gemeint! Diese Aktion soll das Thema Gentrifizierung im Kampf gegen den G–20 in Hamburg behandeln. Mit aufständischen Mitteln. Die Welt der G20 angreifen. Militante Gruppen
Quelle: Linksunten