Berlin, 6. November 2016
Acht Monate vor dem Gipfel der G20 in Hamburg verüben klandestine Zusammenhänge in ganz Europa jede Nacht ihre Anschläge auf die bestehende Ordnung. Meistens ohne sich zu kennen, werden in den Hotspots der anarchistischen Subversionen, verteilt auf die staatlichen Konstrukte der Festung Europa, doch immer wieder ähnliche Adressaten für unser Feuer gefunden. Oft im lokalen Bezugsrahmen und zu selten mit der Perspektive einer länderübergreifenden Sabotage gegen den Herrschaftsapparat.
So ist das Netz der Angriffsbereiten und Angriffswilligen immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die Aktionen auf einen gemeinsamen Fokus zu lenken. Wir sollten mehr Mut haben uns zu verabreden, zu verreisen, um Orte aufzusuchen wo wir uns begegnen, in Austausch treten und unsere verwandten Erfahrungen vervielfachen. Es geht uns aber auch darum an den Orten, wo wir leben Aktionen durchzuführen, die über lokale und spezifische Kontexte hinaus Verbindungen schaffen, die temporäre Grenzen ignorieren und damit unkalkulierbar werden.Wir sehen diese Kriterien in vielen Momenten und Bewegungen autonomer Gruppen weltweit, aber haben viel zu oft das Gefühl, dass es bei verbalen Solidaritätsbekundungen bleibt anstatt in eine inhaltliche Auseinandersetzung über zu gehen.
Wir haben uns deswegen dazu entschlossen, die Mobilisierung gegen den G20-Gipfel zu unterstützen und als Moment zu betrachten, der die Möglichkeit eröffnet Bezüge unter unseren oft isolierten Kämpfen, entweder in Texten zu diskutieren, aber vielmehr in Aktionen zum Ausdruck zu bringen.
Die nächsten Monate der Planungen und Ausführung werden, so hoffen wir, internationalen Charakter haben, wenn es erreicht wird autonomen Gruppen den Bezugspunkt einer Vorfeldkampagne zum G-20 Gipfel zu vermitteln. Wir sprechen uns also dafür aus, dass selbst die abgeschiedensten und isoliertesten Zellen dazu aktiv werden die Angriffe zu planen und zu verbinden und somit die Mobilisierung flächendeckend verstärken.
Dies wird dazu führen, dass auch neue autonome Gruppen aktiv werden und Wissen über den Angriff sammeln können. Die Phase bis zum G20-Gipfel soll mit dem Ziel verbunden sein, unsere reale Stärke festzustellen und danach nicht auf das nächste Event zu warten. Vielmehr haben die Texte aus den Zonen der Revolten in Frankreich oder Griechenland uns die Hoffnung gegeben, eine Annäherung an die ununterbrochene Subversion in den urbanen Zentren finden zu können.
Das Prinzip ist nicht neu und vielfach erprobt. Zuletzt bei Destroika und den dezentralen Aktionen gegen die Räumung der Rigaer 94 wurde es geschafft, den großen Teil unseres Potentials zu nutzen, was sich in jeder Hinsicht gelohnt hat. Begleitet wurde die kampagnenartige Zuspitzung durch anschlussfähige militante Massenereignisse. Daran müssen wir immer öfter und energischer anschließen.
Wir rufen also ausdrücklich alle militanten Gruppen dazu auf, ab jetzt aktiv zu werden und kleine oder große Aktionen gegen den Terror der G20 – Staaten und die damit einhergehende Kannibalisierung der Gesellschaft durchzuführen.
Unsererseits haben wir am Sonntag Morgen, 6. November auf einem Parkplatz der Deutschen Telekom in Berlin Hohenschönhausen mehrere Brandsätze deponiert und somit einen Teil des Fuhrparks zerstört. Wie bereits von einer Hamburger Gruppe nach ihrem Anschlag auf COSCO herausgearbeitet, ist die Deutsche Telekom als zivil – militärischer Konzern, ein globaler Player der Repression und Ausbeutung. Aktuell ist die Deutsche Telekom in die technische Unterstützung von Frontex involviert, um Fluchtrouten und Schleuser zu ermitteln. Mit der Übernahme der griechischen Telefongesellschaft OTE haben sie den Zorn bereits mehrfach auf sich gelenkt. Wir haben diesem Zorn einen weiteren Ausdruck verschafft.
G20 – Gipfel in Hamburg angreifen!
Eine Autonome Gruppe
Quelle: Linksunten