Berlin, 3. Oktober 2016
Aus Solidarität mit allen Personen, die im Gefängnis oder auf der Straße kämpfen haben wir heute Nacht ein Auto der Knastbaufirma Spie abgefackelt. Wir beziehen uns mit der Tat direkt auf die Genossinnen in Toulouse, die in der Nacht vom 20. auf den 21. das gleiche getan haben. Spie ist ein Großkonzern, der z.b. den Knast im belgischen Leuze mitgebaut hat. Dort wird seit Jahren ein intensiver Kampf gegen die Knastindustrie geführt. Es gibt eine schwarze Liste mit Firmen, deren Produktionsmittel angegriffen werden. Aber auch hochrangige Verantwortliche werden zu Hause besucht. Das ist zum Beispiel dem Gefängnisdirektor von Brügge passiert, vor dessen Haus seine Autos abfackelten.
Spie ist außerdem Teil der Atomindustrie. Auch dieser Kampf wird intensiv geführt, mit dem Ziel, das diese wiederliche Wirtschaft nicht weiterlaufen kann. Aber auch Angriffe auf die fahrbaren Untersätze sind Nadelstiche, die in der Masse Wirkung erzielen können. Brandanschläge auf Autos sind ein Mittel, dass in der Stadt leicht und oft anwendbar ist.Auch auf dem Land findet der selbe Kampf statt. Derzeit finden intensive Kämpfe in der Lausitz, dem Hambacher Forst und der Zad in der Bretagne statt. Der Kampf gegen kapitalistische Energieversorgung, Verkehrsinfrastruktur und Knäste, richtet sich gegen den Staat und seine Konzerne, welche die Natur als Ware sehen, die zerstört oder ausgebeutet werden kann. Die Partisaninnen riskieren bei der Zerstörung und Sabotage dieser Bauvorhaben ihr Leben und ihre Freiheit. Wer dabei im Knast landet, trifft dort wieder auf die selben Firmen, die keine Gelegenheit auslassen, um möglichst die gesamte Gesellschaft der Kontrolle, Ausbeutung und Angst zu unterwerfen. Wenn wir aber keine Angst haben, werden sie keinen Erfolg haben. Die Gefangenen, die im Knast weiterkämpfen, sind deshalb die größte Gefahr für diese Gesellschaft und ein wichtiger Motor unseres Kampfes.
Wir danken
Aaron und Balu,
den Bankräuberinnen, die in Aachen auf ihren Prozess warten müssen,
den zahlreichen inhaftierten kurdischen Genossinnen,
den Aufständischen in den Knästen der USA,
den von Repression betroffenen in Basel
und allen anderen, die das Feuer des Kampfes am Leben erhalten.Aktionsgruppe in Gedenken an Rémi Fraisse (+26.10.2014)
Quelle: Linksunten