Die Brandstiftungen in Leipzig nehmen kein Ende: In der dritten Nacht in Folge wurden Fahrzeuge angezündet. Am Freitagmorgen gingen zwei Bagger auf einer umzäunten Baustelle in Lindenau in Flammen auf. Die Polizei vermutet Gentrifizierungskritik als Motiv.
Leipzig. Im Leipziger Westen sind in der Nacht zum Freitag zwei Bagger angezündet worden. Die auf einer umzäunten Baustelle zwischen Siemeringstraße und Josephstraße abgestellten Fahrzeuge gingen nach Polizeiangaben gegen 2.20 Uhr in Flammen auf. Anwohner wurden vom lauten Knallen aufgeschreckt, vermutlich weil die Scheiben zerbarsten.
Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung und hält ein politisches Motiv für wahrscheinlich. „Wir vermuten, dass Gentrifizierungskritik eine Rolle spielt“, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt gegenüber LVZ.de. Bereits in jüngster Zeit habe es im Viertel einen Teeranschlag auf ein saniertes Haus gegeben. Auf ein Auto sei zudem das Wort „Bonzen“ gekratzt worden, so Voigt. Ein Bekennerschreiben gebe es zu dem Baggeranschlag bislang nicht.Offensichtlich wurden die Feuer an den Führerhäusern der Fahrzeuge gelegt. Ein kleinerer Bagger brannte bis auf die Schaufel vollständig ab. Bei dem größeren Fahrzeug wurde die Fahrerkabine komplett zerstört. Brandursachenermittler sicherten am Freitag vor Ort Spuren. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei noch keine Angaben machen.
Es war bereits die dritte Brandnacht in Folge in Leipzig. Erst am Mittwoch waren in einem etwa zwei Kilometer entfernten Jaguar-Autohaus sieben Fahrzeuge durch einen Brandanschlag teilweise zerstört worden. Linke Aktivisten haben sich im Netz inzwischen zu der Tat bekannt. In der Nacht zum Donnerstag wurden insgesamt vier Anschläge auf Fahrzeuge, Büros und Firmenräume von AfD-Politikern in Leipzig verübt.
Quelle: LVZ