Mit Fackeln und Feuerwerk sind mutmaßliche Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK durch Kassel gezogen. Bei der unangemeldeten Demo mit etwa 30 Teilnehmern wurden Autoreifen angezündet.
Eine Gruppe von 20 bis 30 teilweise vermummten Personen in der Innenstadt rief am späten Mittwochabend die Kasseler Polizei auf den Plan. Offenbar hätten sich Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK zu einer spontanen Kundgebung verabredet, teilten die Beamten am Donnerstag mit. Laut Zeugenaussagen trugen einige von ihnen Fackeln, es wurden Autoreifen verbrannt und eine Feuerwerksbatterie abgefeuert.
Die Teilnehmer hielten ein Transparent mit dem Konterfei des inhaftierten PKK-Vorsitzenden Abdullah Öcalan hoch, wie die Polizei berichtete. Es sei zudem auch „lautstark skandiert“ worden. Bevor die Beamten eintrafen, waren die Demonstranten bereits in verschiedene Richtungen verschwunden. Übrig blieb nur ein “PKK“-Farbschmiererei an einer Straßenbahnhaltestelle.Eine erste Fahndung der Polizei nach Teilnehmern der Kundgebung blieb erfolglos. Neben der Schmiererei und den von der Feuerwehr gelöschten Reifen entstand kein Sachschaden.
Kurdischer Dachverband mahnt zur Zurückhaltung
Die Kurdische Gemeinde Deutschland (KGD) hat mit einem Aufruf zur Zurückhaltung auf anti-türkische Protestaktionen hierzulande reagiert. o etwas sei kontraproduktiv und schade dem berechtigten Anliegen des kurdischen Volkes auf Freiheit und Gleichberechtigung, teilte der Bundesvorsitzende Ali Ertan Toprak am Donnerstag in Gießen mit. Der kurdische Konflikt dürfe nicht wie in den 1990er Jahren auf deutschen Straßen ausgetragen werden. Zuletzt hatten rund 30 Kurden für knapp zwei Stunden das Landesstudio des Westdeutschen Rundfunks (WDR) in Düsseldorf besetzt.
Quelle: Hessenschau