Berlin, 2. März 2016
Es stellt sich immer wieder die Frage, ob Menschen, die von Aktionen im Internet lesen, motiviert werden ebenfalls los zu ziehen. Das was passiert, findet oft an Orten statt, an denen wir nicht leben oder vorbei fahren. In wiederlichen Beton-und Glassfassaden Ghettos. Daher sehen wir selten die kaputten Scheiben und die bunten Farbspritzer mit unseren eigenen Augen, wenn wir Glueck haben, erhaschen wir einen Blick auf ein Foto in der BZ.
Angriff auf Show room in der Kremmener StrasseEs stellt sich immer wieder die Frage ob Menschen, die von Aktionen im Internet lesen, motiviert werden ebenfalls los zu ziehen. Das was passiert, findet oft an Orten statt, an denen wir nicht leben oder vorbei fahren. In wiederlichen Beton-und Glassfassaden Ghettos, in Gegenden wor Pfefferspray Einsaetze in der Vorbereitung einplant werden oder weit draussen, wo wir erst hin ziehen werde, wenn diese Stadt keinen Haeuserkampf mehr wert ist.
Die einen feiern, weil sie sterile aus dem Boden spriessende Neubauten auch irgendwie doof finden, die Anderen solidarisieren sich mit dem uebergeordneten Ziel der Aktion und Andere erkennen in den kurzen Texten oder auf den Fotos einen Akti des Hasses, einen Angriff mit der Motivation alles zu zerstoeren, was unsere Freiheit gefangen haelt.
Eine Befuerchtung ist, dass der Status quo, ohne eine akute Bedrohung einiger Projekte, nicht aussreicht um Menschen dazu zu motivieren, selber aktiv zu werden. Nicht nur, um moegliche Raeumung zu verhindern oder sie danach wenigstens fuer ein paar Tage mit gehoerigem Sachschaden zu beantworten. Sondern gemeinsam, wie es bereits in einem andere Text hiess, Barrikaden zu bauen, um einen moegliche Angriff von Seiten des Staates zu erschweren. Solche Barrikaden koennen wir nicht spontan erbauen und dann hoffen, dass sie stand halten. Die militaerische Staerke des Staates und seiner Exekutiven sind uns ueberlegen.
Klar koennen wir hoffen, dass die Politik einlenkt, weil sie dann doch einen moeglichen Eklat um eine Raeumung fuerchtet. Klar koennen wir hoffen durch den juristischen Weg die Angriffe auf unsere Strukturen zu erschweren oder sie immerhin im Nachhinein als illegal zu entlarven.
Aber wenn wir weiterin auf unseren Inseln des Widerstandes leben wollen und auch yu erweitern gedenke, muessen wir sie dauerhaft lebendig halten. Das heisst, wir sind dazu aufgerufen zu bestimmen, was an unseren Orten passiert, diese Orte mit Inhalten zu fuellen, mit Aktionen, Diskussionen, Treffen etc.
Es sind auch Orte zum Ausruhen, zum Feiern, um sich zu verlieben. Genauso sollen es aber auch Orte sein, an denen nicht nur ueber Widerstand geredet wird und automatisierte Demo-Events und Solipartys geplant werden, sondern in denen die Ideen des Widerstands in die Praxis umgesetzt werden.
Wir wollten unseren Teil dazu beitragen und haben am 2.3.2016 den A-Space der Immobilien Gruppe Ziegert in der Kremmener Strasse am Mauerpark mit Farbe und Steinen angegriffen. Der A Space dient als Showroom fuer Neubauprojekte und befindet sich gegenueber von der ehemaligen KVU.
Diese naechtlichen Aktionen, sind fuer uns Teil der widerstaendigen Praxis. Steine und Farbe findest du ueberall. Gebaeude auch. Gerade ist eine Zeit, in der jede Aktion Sinn macht, die das Gesamtbild der Solidaritaet mit den bedrohten Projekte weiter ausmalt.
Wir wollen diese Aktionen als einen Schritt verstanden wisse, wieder naeher zusammen zu kommen, um sich darueber auszutauschen wie wir in Zukunft Angriffe auf unsere Strukturen und Lebensraume abwehren koennen.
Mit diesem text soll nicht das Konzept des Tag X in Frage gestellt werden. aber ins Gedaechtnis rufen, dass der Tag X nicht das Endziel ist und dass unser Kampf auch danach weiter gehen wird. Am Tag X soll es eskalieren, dass ist der Wunsch. Aber es gilt die Zeit bis dahin zu nutzen, damit Tag X nur den Hoehepunk darstellt, in einem Gebirge voller Angriffslust.
Keine und Keiner bereitet eure Angriffe vor, wenn ihr nicht selbst damit beginnt.
Ob wir uns an Tag X treffen oder nicht, wir kommunizieren mit den Rauchschwaden und Blaulichtern in Kreuzberg.
Jede ausgeknispte Ampel, jedes umgekippte Strassenschild oder Sichtung einer Muelltonnen sind fuer diesen Tag sinnvoll. Es ist auch immer eine gute Idee, mal in Hinterhoefe oder Platten zu gehen und sich umzuschauen.
Bereitet auch vor und gestaltete den Weg bis dahin!
Quelle: Linksunten