Eschede, Februar/März 2022
Ausgeknipst – NPD-Treffpunkt sitzt im Dunkeln
Linke Aktivitst:innen sägen Strommasten abDer Hof Nahtz in der Nähe von Eschede gilt schon lange als Treffpunkt der rechtsradikalen Szene in Norddeutschland. Seit Jahrzehnten werden dort Sonnenwenden und Erntedank-Feste gefeiert. Nun haben linke Aktivist:innen den NPD-Anhängern den Strom gekappt. „Wer Menschen auf Grund körperlicher Merkmale den Tod wünscht, hat entscheidende Entwicklungen in der Gesellschaft verpasst und sollte nicht die Möglichkeit bekommen dieses gefährliche Gedankengut auch noch zu verbreiten“ erklärt der Aktivist Tom Harding die Aktion. Schon seit vielen Jahren wehrt sich die Region im Netzwerk „Südheide gegen Rechtsextremismus“ gegen verschiedenste Treffpunkte und Aktivitäten der NPD und ihrer Anhänger. Ihnen ist es wichtig hinzuschauen und darauf aufmerksam zu machen, dass Rechtsradikale in der Region immer wieder versuchen zunächst als gutbürgerliche Deutsche vor Allem auf junge Menschen zuzugehen, so beispielsweise in Sportvereinen. Nach einiger Zeit, wenn die Beziehungen gefestigt sind offenbaren sie dann erst das gesamte Ausmaß ihrer von Hass und Gewalt geprägten Ideologie. Der Hof Nahtz steht wie kaum ein anderer Ort in Norddeutschland für die menschenverachtende Gesinnung der NPD. Hier vernetzt sich die rechtsextremistische Szene seit Jahrzehnten. „Die Heimattreue Deutsche Jugend, eine Nachfolge-Organisation der verbotenen Wiking Jugend, die sich positiv auf die Hitler-Jugend und den Bund deutscher Mädel bezieht, traf sich hier mit hunderten Teilnehmern.“ erzählt ein weiterer Teilnehmer der Aktion, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte. Auch große Rechtsrock-Konzerte wurden auf dem Hof veranstaltet. 2017 fand eine rechte „Messe“ statt, auf der sich unter Anderem Reichsbürger, Identitäre Bewegung, Völkische Siedler und Kameradschaften mit Ständen präsentierten. Das Risiko, dass möglicherweise weit mehr Leute als nur der Neonazi-Hof von einem Stromausfall betroffen sind gingen die Aktivist:innen bewusst ein. „Wir möchten uns bei eventuell betroffenen Anwohner:innen auf jeden Fall entschuldigen und hoffen, dass sie Verständnis dafür haben, dass ein kurzfristiger Stromausfall ein eher geringes Opfer ist, um den Neonazis langfristig den Strom zu kappen, erklärt Harding den waghalsigen Schritt die Strommasten auf dem Weg zum Hof zu fällen. Ob der Strom dabei wirklich ausfiel lässt sich nicht sagen, da die Masten durch die Aktion lediglich um fielen ohne dabei die Leitungen zu zerstören.
Quelle: Email