Berlin, 28. Mai 2021
In Rudow versuchten in der Nacht zum Freitag zwei Personen ein Fahrzeug in Brand zu setzen, wie die Polizei mitteilt. Nach B.Z.-Informationen ein Auto, das Sebastian Thom, Verdächtiger im Fall einer rechtsextremistischen Anschlagsserie in Berlin-Neukölln, regelmäßig nutzen soll.
Eine Zeugin alarmierte gegen 1.30 Uhr Feuerwehr und Polizei, nachdem sie beobachtet hatte, wie die Tatverdächtigen die Scheibe eines in der Bäckerstraße geparkten Ford einschlugen und einen brennenden Gegenstand hineinwarfen.
Anschließend flüchteten die Brandstifter, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Die Feuerwehr konnte schnell löschen, sodass das Fahrzeug nicht komplett Feuer fing. Verletzt wurde niemand.
Der Allgemeine Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt führt die Ermittlungen. Heißt, ein politisches Motiv wird nicht ausgeschlossen.
Nach B.Z.-Informationen steht der Bandanschlag in Zusammenhang mit NPD-Mann Sebastian T., der zusammen mit Tilo P. für eine rechtsextreme Anschlagserie in Neukölln verantwortlich sein soll. Das angegriffene Fahrzeug gehört jedoch nicht dem 34-Jährigen selbst, sondern seiner Mutter. Allerdings soll er den Wagen regelmäßig nutzen.
Tilo P. und Sebastian T. stehen seit Jahren im Fokus der Ermittlungen um die beispiellose Anschlagsserie. Dabei geht es um mindestens 72 Taten wie Brandstiftungen und Drohungen gegen linke Politiker und Initiativen vor allem zwischen 2016 und 2018. Ob die Neonazis für alle 72 Taten verantwortlich gemacht werden können, ist offen.
Die Polizei hatte jahrelang ohne größere Erfolge ermittelt. Dann zog die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen an sich.
Quelle: BZ