Gestern, in der Nacht zum 24.4 Haben wir ein SIEMENS Firmentransporter in Neu-Isenburg mit einem Brandsatz angezündet. Wir haben dabei ausgeschlossen, dass Menschen verletzt werden oder andere Fahrzeuge zu Schaden kommen.
Wir sehen uns als Teil einer Weltweiten Bewegung die eine revolutionäre Umwälzung anstrebt. Daher haben wir uns entschieden den Kampf der kurdischen Freiheitsbewegung auch hier zu führen. Wir leben in dem gleichen unterdrückerischen System, das Ideen einer befreiten Gesellschaft bekämpft und mit dem Faschismus kooperiert.
Die gelebte Utopie der befreiten Gebiete in Rojava hat mit ihren Schritten zur Überwindung von Kapitalismus und Patriarchat eine enorme Strahlkraft. In der gelebten Praxis sehen wir viele unserer feministischen Utopien umgesetzt und weitergedacht. In der nie endenden Revolution wird eine ökologiebewusste Ökonomie und neue Gesellschaft aufgebaut.
Wir brauchen diese Orte der Neuerfindung, wir brauchen diese Orte, die uns konkrete Alternativen aufzeigen. Und wir sind uns bewusst, dass sie deshalb immer ein Dorn im Auge der Herrschenden sein werden. Kein Staat im globalisierten Kapitalismus wird eine Alternative zulassen und sie daher immer mit Gewalt und Propaganda bekämpfen. Hier werden unsere Proteste, besetzten Häuser und Organisationsstrukturen mit Repressionen bekämpft. Die Revolution in Nordkurdistan mit Drohnen und Bomben. Dabei wird aus dem Herzen der Bestie mit faschistischen Regimen wie der Türkei kooperiert, Waffen geliefert und am Krieg verdient. In Rojava geht der Krieg niedriger Intensität täglich weiter, täglich fliegen Drohnen über die Städte und versuchen die Hoffnung der Menschen zu vernichten. Der nächste Großangriff wird derweil diplomatisch und militärisch vorbereitet.
Wie auch die Kämpfer*innen in den Bergen und den kurdischen Dörfern wählen wir das Mittel der Selbstverteidigung. Es sind die gleichen Träume, die wir gemeinsam gegen des kapitalistische System und seine Kriegstechnologie verteidigen müssen!
Hier in den Metropolen sitzen Firmen, die an Überwachungs- und Rüstungsindustrie verdienen, die Menschen in Kriegen in großes Leid stürzen und Aufstände bekämpfen. Eine dieser Firmen ist SIEMENS.
Der Konzern ist traditionell auf verschiedene Wege in die Rüstungsindustrie und in die Ausstattung von Regierungen eingebunden. Schon im zweiten Weltkrieg startete SIEMENS die Wehrmacht mit Elektrotechnik aus und versklavte mindestens 50.000 Zwangsarbeiter*Innen und KZ-Gefangene um für sie zu arbeiten.
In den USA verfügt sie über die Firmentochter „Siemens Government Technologies“, SGT stellt „Digitalisierungs- und Modernisierungskonzepte“ für US-Militär-Stützpunkte und Regierungsgebäude zu Verfügung und arbeitet dabei eng mit dem Pentagon und anderen US-Ministerien zusammen. Die Firma ist auch direkt im Rüstungsgeschäft vertreten. Dresser-Rand ist eine zu SIEMENS Energy gehörende Gruppe von Maschinenbauunternehmen. Hauptprodukte sind Turbomaschinen wie Dampfturbinen, Gasturbinen und Kompressoren im mittleren und größeren Leistungsbereich. Dresser-Rand ist aber auch Techniklieferant für Hunderte Schiffe der US-Navy, aller Atom-U-Boote sowie aller Flugzeugträger mit Dampf- und Gasturbinen und Kompressoren.
SIEMENS PLM stellt außerdem Software für die Luftfahrt- und Rüstungsindustrie her, dies sind meistens Steuerungssysteme, die die Kommunikation von verschiedenen Komponenten von Waffensystemen oder Ähnlichem steuern.
Der Konzern ist in großem Umfang an Software Lösungen für 3D-Druckprozesse beteiligt, die in der Rüstungsindustrie eingesetzt werden.
Außerdem baut SIEMENS das Laserradarsystem ,Albis” für Geschütze und Generatoren in Kriegsschiffen und Panzern.SIEMENS hat in den letzten Jahren umfangreiche Aufträge für die Infrastruktur des türkischen Faschismus bekommen. Dazu zählt der Bau des größten Windkraftanlagen-Parks in der Türkei, SIEMENS arbeitet dafür mit „Türkerler-Kalyon“ zusammen und baut unter anderem eine Fabrik für den Bau von Windturbinen in der Türkei. Die Firma investiert dafür rund 1 Milliarden Dollar.
Der SIEMENS AG winken 35 Mrd. Euro für den Aufbau eines Hochgeschwindigkeits-Schienennetzes der Türkei. Die Türkei hat sich zum Ziel gesetzt, ein internationaler Eisenbahn-Fracht-knoten zu sein, unter dem Motto „Auferstehung der alten Seidenstraße“
Auf den Gleisen der historischen Berlin-Bagdad-Bahn in der Türkei sollen neue Hochgeschwindigkeitstrassen und -züge gebaut werden.
Der erste von SIEMENS gebaute Velaro-Hochgeschwindigkeitszug für 300 km/h konnte im Februar 2015 auf der Strecke Ankara–Konya den Betrieb aufnehmen.
Die notwendigen Investitionen werden unter anderem von der Europäischen Bank für Entwicklung und Wiederaufbau sowie der Europäischen Investitionsbank (EIB) mit Krediten unterstützt.
Außerdem kaufte die Türkische Marine Fregatten der US-Typs „Perry“, in dem das Radarsystem „Albis“ von SIEMENS und Turbinen von „Dresser-Rand“ eingebaut sind.
Bis 2010 war der Konzern mit 49% an Panzerhersteller Kraus-Maffei-Wegmann beteiligt. Interessant dabei ist, dass 2007 und 2008, kurz vor dem Verkauf durch SIEMENS, die größten Lieferungen von Leopard 2 Panzern an die Türkei stattfanden. Dadurch hat KMW eine große Wertsteigerung erlebt, was SIEMENS beim Verkauf der Anteile größere Gewinne bescherte.Mit einem brennenden Auto von SIEMENS setzen wir daher ein Zeichen gegen den kriegerischen Kapitalismus im Allgemeinen und die Unterstützung der faschistischen Türkei im Besonderen. Wir werden die Revolution überall verteidigen!
„Sie könne die Blüten abschneiden, den Frühling werden sie nicht aufhalten können.“
Bexwedan Jiyane! Widerstand ist Leben!
Komando Şehîd Lêgerîn Çiya (Alîna Sanchez)
Şehîd Lêgerîn, eine Internationalistin aus Argentinien kämpfte im medizinischen Bereich als Teil der YPJ in Rojava und fiel am 17. März 2018 in Heseke.
Mit ihrer Entschlossenheit und Hoffnung ist sie uns eine Inspiration und ein Vorbild.
youtu.be/xYfE2lNbUd4
Quelle: Indymedia