Bremen, 28. Februar 2021
Es gibt sie noch, die einfach verglasten unbewachten Bürogebäude staatlicher Gewaltbehörden.
Am 28.02.21 haben wir die Fensterfront des Hauptzollamtes in der Großen Sortillienstraße unter massivem Einsatz von Kleinpflastersteinen und Farbgläsern eingeworfen. Wir hinterließen zwei durchlüftete Etagen und und ein farbenfrohes Scherbenwerk.
„…Der viel diskutierte Rechtsruck ist aus unserer Sicht allgegenwärtig spürbar. Die Angst vor dem sozialen und ökonomischen Abstieg,die durch die weltweite Corona-Krise verstärkt wird, macht Menschen noch anfälliger für die einfachen vermeintlich alternativlosen Antworten: Autorität, Rassismus, Kapitalismus, Egoismus, Sexismus usw. Für uns ist klar: In so einer Welt Können und wollen wir nicht leben. „(…) Aufruf subversiv & unkontrollierbar
Die Knechte vom Zoll sichern bewaffnet die wirtschaftlichen Interessen des Staates. Mittel dazu sind die Kontrolle des Warenverkehres an den Grenzen und die Unterdrückung von Schwarzarbeit. Razzien und Menschenjagden auf Großbaustellen gehören zum Standardreportoire, um staatliche Steuern unter Gewalt zu sichern. Die Betroffenen Arbeiter*innen sitzen fest zwischen Ausbeutung der Unternehmer und staatlicher Strafverfolgung. Passenderweise ist die sogenannte Karriereberatung der Bundeswehr im selben Gebäude untergebracht. Aus Perspektivlosigkeit und ethischer Verkommenheit werden hier Menschen zu Schweinen des Militärs rekrutiert, um bewaffnet die Interessen des Staates außerhalb der Landesgrenzen – und vermehrt auch innerhalb – durchzusetzen . Wir verachten die Armee, ihre Tradition, ihre Geschichte, ihre Reproduktion von Rassismus und ihre Funktion für das Patriarchat. Kurzum fanden wir in Armee und Zoll zwei angemessene Adressaten für unseren nächtlichen Wutausbruch.
Die sich ausbreitende Repression gegen militante und autonome Strukturen werden wir weiterhin beantworten. Viele Mittel haben wir nicht. Was wir haben schleudern wir diesem Staat und seinen Behörden mit aller Wucht entgegen.
Unsere Gedanken sind bei Dimitris Koufontinas, der sich im Hungerstreik griechischen Knast befindet, und allen anderen kämpfenden Militanten innerhalb und außerhalb der Knäste!
Wir bleiben subversiv & unkontrollierbar!
Autonome Gruppen
Quelle: endofroad.blackblogs.org