Bremen, 14. September 2015
(Kein) Alarm in Bremen. Wir nutzten die Nacht am Tag X gegen Urantransporte und sabotierten die Bahnstrecke Bremen-Osnabrück an der Weserbrücke. Der Kabelschacht brannte und legte den Zugverkehr lahm.
Zur selben Zeit stand der Urantransport in Maschen (HH) für mehrere Stunden. Anschließend änderte er seine Richtung und fuhr nicht über Bremen sondern Hannover. Ob wir mit unsere Aktion den Zeitplan und die Route sabotierten können wir nicht mit Sicherheit sagen, da weder Bullen noch Presse über den Kabelbrand berichteten. Lediglich in den Personenzügen zwischen Bremen und Osnabrück gab es am Morgen des 15.09.15 Durchsagen, dass die Verspätungen auf „Vandalismus am Gleis“ zurück zu führen seien.
Die Taktik, militante Aktionen zu verschweigen, fahren die Bullen in Bremen schon seit langem. Sowie die anerkannten Protestformen – (Spontan)demos, Kundgebungen, Mahnwachen – verlassen werden und gezielt Sachschaden verursacht wird, gibt es häufig keine Pressemitteilungen oder ähnliches. In Presse und Radio wird äußerst selten über militante Aktionen berichtet. Wir sehen dies als Teil einer Befriedungsstrategie von Stadt und Bullen. Die Angreifbarkeit von Institutionen, Infrastruktur und Verantwortlichen soll unsichtbar gemacht werden, indem über militante Aktionen öffentlich geschwiegen wird. Nachahmung soll damit entgegen gewirkt und das Bild einer friedlichen und zahmen Protestkultur erzeugt werden.Für uns kann dies nur bedeuten, für die öffentliche Wahrnehmbarkeit militanter Aktionen selbst zu sorgen. Mit eigenen Medien, vom Flugblatt über Webseiten bis hin zu Zeitungen, können wir dafür sorgen dass unsere Interventionen gesehen und diskutiert werden. Auf bürgerliche Medien, die uns meist auf Spektaktel und Klischees reduzieren, wollen wir uns ohnehin nicht verlassen.
Schauen wir nach vorn. Der nächste Urantransport, oder auch der nächste rassistische Großaufmarsch, stehen bevor. Gerade das Bahnnetz ist durch seine Komplexität und Vernetzung unglaublich angreifbar. Ein Kabelbrand sorgt dafür, dass auf der betroffenen Strecke alle Signale auf rot geschaltet werden und solange keine Züge fahren, bis der Schaden repariert wurde. Menschen kamen bisher, auch laut Aussagen der Bahn, dadurch nicht in Gefahr.
Kabelschächte verlaufen entlang jeder Gleisanlage und sind in der Regel mit Betonplatten abgedeckt. Diese können mit einfachen Hebelwerkzeugen entfernt werden. Um dem Feuer genug Sauerstoff zukommen zu lassen ist es wichtig, dass der Kabelschacht auf mehreren Metern frei gelegt wird. Beim Brandsatz an sich können brennbare Flüssigkeiten und Grillanzünder verwendet werden. Viel hilft viel. Genauere Anleitungen, auch zur zeitlichen Verzögerung des Zünders, findet ihr beispielsweise in den autonomen Zeitungen „Prisma“ und „Bau was!“.
Für eine autonome und militante Praxis!
Operation yellow cake
Quelle: Linksunten