Auf eine Szene-Kneipe von Rechtsextremen in Eisenach ist ein Anschlag verübt worden. Nach Angaben der Polizei detonierten am frühen Montagmorgen offenbar Sprengsätze vor und im Gebäude. Das Haus und ein Auto seien beschädigt worden.
Auf die Fassade sei ein Schriftzug mit politischem Bezug gesprüht worden. Es handelt sich um den Schriftzug “Fight Nazis Every Day” und ein Venussymbol. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Das Landeskriminalamt und die Kriminalpolizei Gotha ermitteln. Näheres wollte die Polizei nicht mitteilen.
Angeblich auch Buttersäure versprüht
Nach Darstellung des Eisenacher NPD-Stadtrats Patrick Wieschke richteten die Attentäter beim Anschlag auf das “Bull’s Eye” erheblichen Sachschaden an. Es sei auch Buttersäure verteilt worden – eine sehr unangenehm riechende Substanz. Wieschke bezichtigte “Linksterroristen”, den Angriff verübt zu haben.
Thüringer Landtagsabgeordnete verurteilen den Angriff
Der CDU-Landtagsabgeordnete Raymond Walk sieht in dem Angriff eine “neue Eskalationsstufe der Gewalt”. Die Schmiererei an der Fassade zeige, dass die Straftat offenbar politisch motiviert sei. Solche Taten stellten eine besondere Bedrohung für die freiheitlich demokratische Grundordnung dar, sagte der Innenexperte.
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dirk Bergner nannte den Anschlag besorgniserregend. Er zeige, wie die politische Kultur zunehmend gefährdet werde. Selbst wenn politische Positionen völlig unerträglich erschienen, rechtfertige das keine Gewalt. Der AfD-Landtagsabgeordnete Ringo Mühlmann teilte auf Twitter mit, jede extremistische Straftat sei ein Angriff auf die Demokratie, egal ob rechts, links oder sonst motiviert.
Nicht der erste Anschlag
Bereits im Oktober 2019 war die damals geöffnete Kneipe überfallen worden. Nach Darstellung der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe stürmten damals 16 Vermummte den Gastraum und griffen Besucher an. Die Bundesanwaltschaft hatte Anfang November eine mutmaßliche Linksextremistin aus Leipzig unter anderem wegen des Vorwurfs festnehmen lassen, den Angriff auf die Kneipe in Eisenach angeführt zu haben. Es wird auch geprüft, ob die Frau am Farbanschlag auf das Burschenschaftsdenkmal in Eisenach beteiligt war. Sie sitzt in Untersuchungshaft.
Quelle: MDR
In Eisenach ist erneut eine Immobilie angegriffen worden, die als Treff der rechten Szene gilt. Menschen wurden bei dem mutmaßlichen Anschlag nicht verletzt. In der Vergangenheit führte eine Spur die Ermittler nach Leipzig.
Nach einer Explosion am frühen Montagmorgen in Eisenach gehen die Ermittler von einem politischen Hintergrund aus. An der Fassade des Hauses sei ein Schriftzug mit politischem Hintergrund angebracht worden, teilte die Polizei mit. Vor oder in dem Wohn- und Geschäftshaus sei Sprengstoff zur Explosion gebracht worden. Menschen wurden dabei nicht verletzt, das Wohnhaus wurde den Angaben zufolge jedoch geräumt. Zudem wurde die Umgebung weiträumig abgesperrt.
In dem betroffenen Gebäude gibt es eine Gaststätte, die als Treffpunkt der rechten Szene gilt. Bereits im Oktober 2019 hatte es dort einen Anschlag auf den Inhaber sowie die Besucher des Hauses gegeben, bei dem die Angegriffenen mit Schlagstöcken, Reizstoffsprühgeräten und Faustschlägen traktiert und erheblich verletzt worden waren. Zudem wurden die Fensterscheiben und Teile des Inventars zerstört.
Verbindung nach Leipzig
In diesem Zusammenhang hatte die Bundesanwaltschaft im November vergangenen Jahres in Leipzig eine 25 Jahre alte mutmaßliche Linksextremistin festnehmen und Wohnungen durchsuchen lassen. Wie die oberste Anklagebehörde in Karlsruhe mitteilte, kam Lina E. in U-Haft. Ihr werde unter anderem die Mitgliedschaft in einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung sowie gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung und besonders schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen.
Polizisten untersuchen das Haus, in dem es zu einer Explosion gekommen war.Die Kriminalpolizei Gotha und das Thüringer Landeskriminalamt ermitteln zu der jüngsten Explosion. Die Polizei rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden, wenn sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe des Tatort gesehen haben.
Der innenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dirk Bergner erklärte mit Blick auf den Anschlag, er zeige, wie die politische Kultur zunehmend gefährdet werde. „Selbst wenn andere Auffassungen und politische Positionen völlig unerträglich erscheinen, rechtfertigt das keine Gewalt.“ Es müsse beim staatlichen Gewaltmonopol bleiben. (Von RND/dpa)
Quelle: LVZ