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Amazon-Abholstation angegriffen

By chronik on November 1, 2020

Frankfurt am Main, 1. November 2020

Weil die Nacht uns gehört, haben wir in der Nacht zum 1.11.2020 einen Amazon Locker in Frankfurt Hausen auf dem Aldi-Süd Gelände angegriffen und unbrauchbar gemacht. Wir haben den Scanner, den Bildschirm und die Kamera mit einem Hammer bearbeitet. Wir haben uns dafür entschieden, da die Methode schnell und effektiv ist. Außerdem haben wir eine Botschaft in Lila Farbe hinterlassen: L34 lebt! Damit solidarisieren wir uns mit dem am 9.10. mit massiver Bullengewalt geräumten Hausprojekt Liebig 34 in Berlin. Die Liebig steht für uns symbolisch für einen der wenigen linken, und vor allem queerfeministischen Freiräume, die zunehmend von Repression und Räumung bedroht sind.

Die Liebig 34 lebt!

Das bedeutet: auch wenn ihr uns die Räume nehmt, werden wir kämpfende FLINT*Qs nicht verschwinden. Der Preis der Räumung wird weiter in die Höhe getrieben, in Berlin, in Frankfurt und überall. Wenn ihr unsere Strukturen angreift, dann greifen wir eure an!

Amazon ist eine solche Struktur. Dieser Konzern steht für uns sinnbildlich für eine zunehmende Verschränkung von privaten Dienstleistungsunternehmen und staatlichen Repressionsbehörden. So stellt Amazon zum Beispiel seine Cloud-Dienste der Bundespolizei zur Verfügung, um dort die Daten der Bodycams zu speichern. Außerdem arbeitet Amazon gemeinsam mit Behörden an einer zunehmend überwachten Stadt, euphemistisch gelabelt als „Smart City“. Die dort ausgearbeiteten Systeme lassen sich dann gegen diejenigen richten, die als Feind*innen, als zu Überwachende, gelten. Rassifizierte, „weibliche“ und queere Körper, wohnungslose Menschen und alle weiteren, die der bürgerlichen Stadtgesellschaft ein Dorn im Auge sind.

Besonders perfide drückt sich das in einer neuen Gesichtserkennungssoftware aus, die genau darauf ausgelegt ist Menschen zu kategorisieren. Diese Kategorisierungen entsprechen denen in unserer normierten, also sexistischen, rassistischen und ableistischen, Gesellschaft.

Diese Entwicklungen dauern an, werden weitergehen und sich zunehmend verschärfen. Amazon profitiert darüber hinaus auch noch von der aktuellen Krise und wird gestärkt daraus hervorgehen. Genau des wegen ist es wichtig Amazon zu markieren und anzugreifen um ihnen nicht die Deutungshoheit über gesellschaftliche Verhältnisse zu überlassen.

Die oben angesprochene Überwachung nutzt Amazon auch gegen die eigenen Mitarbeitenden. Die Arbeitsverhältnisse gelten als extrem prekär. Die*der Arbeitgeber*in Amazon übt massiven Druck auf die Mitarbeitenden aus und wehrt sich vehement gegen tarifliche Regelungen. Außerdem ist Amazon bekannt für seine aggressive Anti-Gewerkschaftsarbeit. Wir solidarisieren uns mit den Streiks bei Amazon, zuletzt im Frühjahr 2020.

Der Kampf gegen prekarisierte Beschäftigung ist für uns auch immer ein queerfeministischer Kampf. Amazon steht so symbolisch als ein*e Akteur*in vielem entgegen, wofür wir kämpfen.

Wir kämpfen für eine Welt in der wir uns frei entfalten können.

Das bedeutet für uns die Abschaffung des rassistischen, sexistischen, antisemitischen, ableistischen und kapitalistischen Systems, damit unsere Leben lebbar werden!

Dafür brauchen wir Orte an denen wir sein können, frei sind, unsere Kämpfe planen und vorbereiten können. Aber auch an denen wir uns erholen und wohlfühlen können, gerade auch in Zeiten von Corona.

Grüße gehen raus an die Liebig 34,

Grüße und Dank an die FAZ für die Inspiration,

Viel Kraft an die kämpfenden FLINT*Qs in Polen,

Grüße an alle, die egal wo, mit uns den gleichen Kampf führen!

Kämpferische Nachtspaziergänger*innen

Quelle: Indymedia (Tor)

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