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Polizeigebäude attackiert

By chronik on October 7, 2020

Berlin, 7. Oktober 2020

“Life is a window of vulnerability” – Donna Haraway
Wir haben in der Nacht zum 7. Oktober ein Gebäude der Direktion Einsatz in der Sewanstraße in Berlin-Lichtenberg attackiert. Wir haben Türen und Tore von außen verschlossen, Fenster mit Steinen und Farbgläsern eingeworfen, ein Auto unbrauchbar gemacht und die privaten Motorräder der Bullen umgekippt. Mit der Aktion wollen wir unserer Verbundenheit mit der Liebig34 Ausdruck verleihen, die in 2 Tagen geräumt werden soll.
Damit haben wir ein kleines Fenster der Verletzlichkeit im hiesigen Polizeistaat getroffen und sind der 34 Mio €-Rechnung um ein paar tausend Euro näher gekommen. Die Direktion Einsatz war maßgeblich an der Räumung des Syndikats beteiligt (1) und wird wieder führende Rolle am 9. Oktober übernehmen.

“Our task is to make trouble, to stir up potent response to devastating events, as well as to settle troubled waters and rebuild quiet places” (Donna J. Haraway). Die Räumung der Liebig34 und die Logik des Systems, der sie folgt, bedeuten nichts anderes als Verwüstung. Unsere Aufgabe ist es, uns dazu zu verhalten: Unruhe zu stiften und Alternativen zu schaffen. Der Kampf der Liebig34 gegen Marginalisierung und Unterdrückung ist ein Kampf, dem viele Menschen innerhalb dieses Systems ausgesetzt sind. Die Liebig34 hat Räume geschaffen, um sich kollektiv davon zu erholen und steht gleichzeitig in lauter und sichtbarer Gegner*innenschaft zur Verwüstung unserer Körper, unserer Seelen, des Hauses und der Nachbarschaft.

Es geht daher am 9. Oktober nicht nur um die Liebig34, sondern um die Sichtbarmachung der Verwüstungen, die dieses System produziert und die Ressourcen, die mobilisiert werden um Verwüstung durchzusetzen. Während es Padovicz (Eigentümer der Liebig34) ist, der im 5. Stock seines Hotels am Ku‘damm Polizeischutz bekommt, lässt er Menschen räumen, die regelmäßig frauen*feindlicher, homofeindlicher, transfeindlicher und rassistischer Gewalt ausgesetzt sind. Wer beim Angriff auf Polizeiwachen von Gewalt redet, hat die Gewalt patriarchaler Herrschaft nie erfahren oder verstanden!
Die Cops behaupten, sie müssten Angst haben. Dabei sind sie es, die als Robocops mit mehr als 5000 Schläger-Mackern, schwerbewaffneten Anti-Terror-Einheiten und der Errichtung einer „Roten Zone“ am Freitag ein queer-feministisches Hausprojekt räumen und Widerstand ersticken wollen. Für Berlin wird es die teuerste und aufwändigste Räumung seit 1990. Und das alles, damit der staatliche Sicherheitsapparat mal wieder seine Legitimität inszenieren kann – im Auftrag des Kapitals.

Es ist nicht der Hass auf das System sondern die Solidarität und Verbundenheit zueinander, die uns zusammen hält und seit jeher widerständig sein lässt. Der Kampf der Liebig34 hat viele Menschen hinter sich vereint – Nachbar*innen, Queerfeminist*innen aus Wissenschaft und Literatur, militante Anarchist*innen und andere Mieter*innen stehen hinter dem Haus. Wir fühlen uns als kleiner Teil dieser solidarischen Masse. Seien wir stark und zugleich verletzlich, egal was kommt! Bewegen wir uns in unruhige Gewässer, um ruhige aufzubauen.

Auf die Straße am 9. Oktober – Räumung zum Desaster machen!
Queerfeminismus – überall & immer!

(1) https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/s18-24564.pdf
(2) https://polizeiberichte-berlin.de/bericht/sachbeschaedigungen-an-polizeigebaeude-und-fahrzeugen_37778

Quelle: Indymedia

 

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