Berlin, 2. Oktober 2020
In der Nacht zum 2.10.2020 haben wir die Kanzlei von Wolfram Nahrath in der Bizetstraße 24 in Berlin-Weißensee mit Farbe markiert und die Nachbarschaft am Antonplatz anhand eines Stencils “Wolfram Nahrath – Anwalt von NSU-Täter, NPD und Co.” über das faschistische Treiben in dem sonst unscheinbaren zweistöckigen Haus informiert.
Die Anwaltskanzlei ist Teil der Infrastruktur der organisierten Naziszene. Der einstige Bundesführer der 1994 verbotenen Wiking Jugend, einer Organisation in der Tradition der Hitlerjugend, und Mitglied der NPD verteidigt Führungskader der Naziszene, dem Rechtsrockbereich sowie jegliche Schläger und Mörder. Dabei sind Ursula Haverbeck, der ehemalige Sänger der Rechtsrockband Landser Michael “Lunikoff” Regener, Ralf Wohlleben im NSU-Prozess in München oder der Mörder des damals 28-jährigen Farid Guendoul, der nach einer Hetzjagd von Nazis auf Migrant*innen 1999 verblutete.
Man kann die Familie Nahraths als nationalsozialistisches Familienunternehmen bezeichnen, waren doch auch sein Vater mit 15 Jahren Jugendführer des Deutschen Jungvolks, seine Mutter Ringführerin des Bundes Deutscher Mädel und sein Bruder Ulf Bundesvorstand der, 1995 verbotenen, Freiheitlichen Arbeiter Partei Deutschlands.
Deutschland wurde nie entnazifiziert.
Grüße gehen raus an die Antifaschist*innen, die den “Zapfhahn 88” https://de.indymedia.org/node/106482 demolierten, in Naumburg das “Lokal 18” angriffen https://de.indymedia.org/node/106843 und einen anderen Juristen, Carsten Schrank, besuchten https://de.indymedia.org/node/106776. Letzteren schliessen wir uns in ihren Worten an:
“Die Nazis vom 3. Weg wollen am Samstag, den 3. Oktober durch Ostberlin marschieren. Lassen wir den Faschisten, egal ob auf der Straße, in Robe oder Uniform keine ruhige Minute.”
Gemeinsam und entschlossen gegen den Faschismus!
In Gedenken an Farid Guendoul. Say their names.
Quelle: Indymedia